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8. Mai 2025 | 22:44 Uhr
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Von der Nachrichtentechnik zum Reiseverkauf

Heike Willer (Foto) hat sich vor zehn Jahren den Wunsch nach dem eigenen Reisebüro erfüllt. Nach 30 Jahren bei der Telekom wagte sie den Neustart und führt seither ein Büro in Roitzsch (Sachsen-Anhalt). Die Kunden der heute 63-Jährigen kommen aus der Region, aber auch aus ganz Deutschland.

Heike Willer geht voll in ihrem Traumjob Reiseverkauf auf

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Heike Willer blickt auf eine ungewöhnliche berufliche Laufbahn zurück. Ursprünglich Facharbeiterin für Nachrichtentechnik, arbeitete sie rund 30 Jahre bei der Deutschen Post und später bei der Telekom. Reisen seien schon immer ihr Hobby gewesen, gemeinsam mit Mann und Kindern habe sie bevorzugt bei Tauchurlauben die Welt gesehen, erzählt sie im Gespräch mit Counter vor9. Zudem habe sie bereits nach der Wende angefangen, nebenberuflich über das Portal Travelnet Urlaube an Freunde und Bekannte zu verkaufen, sagt die 63-Jährige.

Der Schritt in die Selbstständigkeit

"2008 habe ich den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt", so Willer. Nach einer Abfindung durch die Telekom sei der finanzielle Druck weg gewesen und so habe sie zunächst Reisen über den lokalen Busreisenspezialist Vetter Touristik verkauft. "Parallel habe ich einen Existenzgründerlehrgang absolviert", erzählt die Touristikerin. Ab 2010 war es laut Willer soweit und sie führt seither ihr erstes eigenes Büro "Heikes Reisewelt" in Roitzsch, Sachsen-Anhalt, hauptberuflich. Nebenbei gibt es in dem Ladenlokal noch eine Annahmestelle für Pakete der Versandhändler, wie Otto, Bader und anderen Marken. Auch dadurch komme fast jeder mal vorbei aus dem Ort.

2013 habe sie kurzzeitig über eine Rückkehr zur Telekom nachgedacht, denn das planbare Gehalt sei schon ein Sicherheitsfaktor gewesen. Ein fester Vertrag lag bereit, doch im letzten Moment entschied sie sich dagegen. "Mein Mann hat gesagt, denk nochmal nach. Willst du das wirklich, die Rückkehr ins Hamsterrad?", so Willer im Rückblick. Sie sagte ab – und hat es nie bereut.

Kontinuität mit Schmetterling

Seit 2015 ist Willer Partnerin der Kooperation Schmetterling. "Ab da ging es kontinuierlich bergauf", sagt sie. Sie absolviert Schulungen, nutzt Webinare und macht Inforeisen, von Beginn an. "Learning by doing" laute ihr Prinzip. Die erste von Kunden angefragte Kanada-Rundreise etwa habe sie tagelang vorbereiten müssen, doch die Kunden seien begeistert gewesen.

Kundennähe statt Laufkundschaft

Ihr Reisebüro liegt in einem Ort mit rund 2.500 Einwohnern, Laufkundschaft gibt es kaum. Stattdessen setzt Willer auf Terminvereinbarungen, Flexibilität und Erreichbarkeit. "Die meisten Buchungen mache ich abends oder am Wochenende." Kunden kämen aus dem Ort, aber auch aus Frankfurt, München oder Österreich, über Empfehlungen zu ihr: "Sie schätzen, dass ich immer sofort antworte und die allzeit persönliche Betreuung".

Mobiler Service mit Büro

Technisch sei sie gut aufgestellt, das erleichtere den Arbeitsalltag. Ob im Büro oder unterwegs, mit Laptop und Internet kann sie von überall arbeiten. "Ich bin mehr wie ein mobiler Reiseberater mit Laden", lacht Willer. Nach Corona verkürzte sie ihre Bürozeiten auf den Vormittag, Termine nimmt sie jederzeit an. "Ich richte mich nach den Kunden", sagt sie.

Keine Rente in Sicht

Als größte Hürde sieht sie heute nur noch die Bürokratie, die Rechnungen sowie die Steuerunterlagen vorzubereiten. "Den Schreibkram mochte ich nie, aber das gehört dazu", weiß die 63-Jährige. Die Entscheidung für die Selbstständigkeit sei die richtige gewesen. "Ich bin glücklicher als früher, Geld ist nicht alles", sagt sie. Ihr Mann, früher Beamter, habe ihr die Rückendeckung für den Neustart gegeben.

An Ruhestand denkt sie nicht. "Ich arbeite, solange ich kann. Meine Rente nehme ich natürlich mit, aber ich mache weiter", so Willer. Ob von zu Hause, aus dem Büro oder unterwegs – Reiseverkauf ist "einfach mein Ding".

Sabine Schreiber-Berger

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