Zahlungsmoral deutscher Unternehmen verschlechtert sich
Das Zahlungsverhalten deutscher Firmen habe sich im ersten Halbjahr 2023 verschlechtert, sagt eine Auswertung des Informationsdienstleisters CRIF. Überfällige Rechnungen seien 2023 mit einem Verzug von gut 19 Tagen bezahlt worden, im Vorjahr waren es noch knapp 17 Tage.
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Deutsche Unternehmen bezahlen ihre Rechnungen immer später
Knapp neun Prozent der Unternehmen zahlten die Rechnungen im 1. Halbjahr 2023 nicht oder verspätet, so die Analyse – im Vergleichszeitraum 2022 waren es 7,3 Prozent. Ausgewertet wurde das Zahlungsverhalten von knapp 540.000 Unternehmen.
"Das Zahlungsverhalten der Unternehmen hat sich im laufenden Jahr verschlechtert. Wir beobachten derzeit vermehrt ein liquiditätsschonendes Verhalten seitens der Firmen", kommentiert CRIF-Deutschland-Geschäftsführer Frank Schlein. Die Firmen litten weiter unter den erheblich gestiegenen Energiekosten, den Herausforderungen in den Lieferketten und der starken Inflation.
Deutschlands Unternehmen gewähren ihren Gläubigern laut CRIF im Durchschnitt ein Zahlungsziel von 26 Tagen. Bei Nicht- oder Spätzahlern würden Rechnungen derzeit erst nach durchschnittlich 45 Tagen bezahlt. "Unternehmen warten dadurch weitaus länger auf das Geld, als ursprünglich einkalkuliert. Damit werden sie unfreiwillig zum Kreditgeber ihrer Kunden", erklärt Schlein.