Pandemie macht Geschäftsreisen noch mehr zur Männersache
Die Corona-Krise hat nicht nur die Zahl der Dienstreisen massiv gedrückt, sie bringt auch tradierte Geschlechterrollen zurück. Laut einer Auswertung des Zahlungsdienstleisters Airplus sind weniger Frauen geschäftlich unterwegs als vor der Krise. Ihr Anteil sank in Deutschland von 19 Prozent im Januar auf zwölf Prozent im Oktober.
iStock shansekala
Laut Airplus ist im Zuge von Corona der Anteil an weiblichen Geschäftsreisenden nicht nur in Deutschland rückläufig.
Diese Entwicklung sei auch in anderen europäischen Ländern mit Ausnahme von Frankreich zu beobachten. Vor der Corona-Pandemie war laut Airplus rund jeder fünfte Geschäftsreisende in Deutschland eine Frau, dieser Anteil ist in den Vorjahren kontinuierlich leicht gestiegen.
Frauen leisten mehr Familienarbeit
Für diesen Rückgang gibt es verschiedene Erklärungsansätze. Zum einen gebe es auch unter Pandemie-Bedingungen bestimmte Berufsgruppen, die stärker reisten als andere, weil ihre Präsenz vor Ort zwingend sei, sagt Airplus-Marketingleiterin Yaël Klein. Dazu zählten etwa Monteure oder Ingenieure im Außendienst, Berufe in denen Frauen weniger vertreten seien. Gleiches gelte für bestimmte Branchen, es gebe etwa bei Energieversorgern mehr Dienstreisen als bei Software-Unternehmen, so Klein. Daneben sei offenkundig, dass Frauen häufiger zu Hause bleiben, um das Familienleben und die Kinderbetreuung während der Pandemie aufrechtzuerhalten.
Der Bezahlspezialist Airplus International hat für die Auswertung rund 300.000 Flugbuchungen im Januar und im Oktober analysiert. Einbezogen wurden Unternehmen in Deutschland, Frankreich, Italien und Großbritannien.
Kennen Sie schon den täglichen Podcast von Reise vor9? Alles Wichtige für Reiseprofis in drei Minuten. Einfach mal reinhören:
Sie haben der Darstellung dieses Inhalts nicht zugestimmt. Mit Ihrer Erlaubnis wird der Inhalt angezeigt. Dann werden bestimmte Daten an eine dritte Partei übermittelt.