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6. April 2023 | 13:31 Uhr
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Mailen

Schauinsland zieht im Fußball-Sponsoring die Reißleine

Nach langem Streit hat Schauinsland Reisen angekündigt, sich zum Ende der Saison 2023/24 aus der langjährigen Partnerschaft mit dem Fußball-Drittligisten MSV Duisburg zurückzuziehen. Touristik-Chef Andreas Rüttgers wird mit den Worten zitiert, er wolle "nicht mehr gegen Windmühlen kämpfen".

MSV Duisburg Stadion

Noch heißt das Stadion des MSV Duisburg Schauinsland-Reisen-Arena

Hauptsponsor Schauinsland Reisen hat am Mittwoch die Partnerschaft mit dem MSV Duisburg, dessen Stadion derzeit noch unter dem Namen Schauinsland-Reisen-Arena firmiert, zum Ende der Saison 2023/24 aufgekündigt. Seit Monaten befindet sich der sportlich wie finanziell klamme Fußball-Drittligist laut Medienberichten mit dem Geldgeber und Gläubiger in einer Auseinandersetzung. 

Auf der Jahreshauptversammlung des Vereins im März hatte Schauinsland-Touristikchef und MSV-Ex-Präsident Andreas Rüttgers dem Verein vorgeworfen, es seien "Versprechungen gemacht" worden, die "bis zum heutigem Tag nicht eingehalten wurden". Man sei aber weiter für Gespräche offen, sagte er damals. Insgesamt habe Schauinsland dem Verein mehr als zehn Millionen Euro zur Verfügung gestellt, so Rüttgers laut der Website Revier-Sport.

Streit in den vergangenen Monaten

"Wir haben dem MSV Duisburg jetzt über zehn Jahre wirtschaftlich und beratend zur Seite gestanden. Die sozialen Projekte, die wir in dieser Zeit erleben durften, haben uns immer darin bestärkt, dass wir mit unserer Unterstützung einen wichtigen Beitrag für unsere Stadt und deren Menschen leisten", heißt es in einer Pressemitteilung der Geschäftsleitung von Schauinsland. Nun sei man "nach vielen Gesprächen in den vergangenen drei Jahren und den Geschehnissen der letzten Monate zu der Entscheidung gekommen, dass sich unsere Wege nach der kommenden Saison trennen werden".

Das Unternehmen lässt dem Verein dabei zeitlichen Spielraum. Man habe alle lizenzrelevanten Stundungen für die Saison 2023/24 vorgenommen und zudem ein Darlehen um ein weiteres Jahr bis zum 1. Juli 2025 gestundet, heißt es. Dabei geht es um Verbindlichkeiten einschließlich Zinsen in Höhe von gut vier Millionen Euro. "Wir möchten diese Entscheidung frühzeitig bekannt geben, damit die Verantwortlichen des Vereins ausreichend Zeit haben, sich auf diese neue Situation einzustellen", so Schauinsland.

Verein zeigt sich "irritiert"

Die Verantwortlichen des MSV Duisburg zeigen sich in einer Stellungnahme enttäuscht: "Nach den anfänglich recht aussichtsreichen Gesprächen sind wir über die einseitige und heute kurzfristig übermittelte Entscheidung irritiert, insbesondere vor dem Hintergrund, dass wir uns noch im Dialog befunden haben“, teilt der Verein mit.

Die Hintergründe des Streits zwischen Sponsor und Verein sind offenbar vielfältig. Zum einen hatte der Reiseveranstalter dem MSV Duisburg 2013 rund 3,3 Millionen Euro geliehen. Seitdem war der Betrag Jahr für Jahr gestundet worden, wodurch er sich mit Zinsen nun auf deutlich über vier Millionen Euro erhöht hatte.Außerdem soll es um das Verhältnis zwischen Rüttgers und dem Sport-Geschäftsführer des Vereins, Ralf Heskamp, nicht zum Besten gestanden haben, berichtet das Portal Liga3 Online.

Schauinsland kündigte am Mittwoch an, den Fußball in Duisburg weiter unterstützen zu wollen: "Wir befinden uns in Gesprächen mit zwei großen Duisburger Vereinen und der Stadt, um im Rahmen der Minihelden-Aktion Trainingsanlagen für Kinder und Jugendliche zu schaffen."

Christian Schmicke

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