Verband fordert Maßnahmen gegen Greenwashing
Laut einer Studie im Auftrag des Verbraucherzentrale Bundesverbandes lässt Werbung mit Aussagen zu Nachhaltigkeit die Produkte in einem deutlich positiveren Licht erscheinen. Das sei problematisch, da viele dieser Werbeaussagen ungeregelt und ungeprüft sind. Der Verband fordert einen Siegel-Check sowie ein Verbot ungeprüfter grüner Werbeclaims.
iStock Francesco Scatena
Durch Greenwashing werden tatsächlich umweltengagierte Unternehmen geschädigt
Die Untersuchung der Forschungsagentur Zühlsdorf + Partner und der Universität Göttingen hat zwar die Nachhaltigkeitswerbung bei Lebensmitteln analysiert. Doch ist es wohl nur eine Frage der Zeit, bis das Thema auf andere Branchen ausgeweitet wird. Verbraucherzentrale-Vorständin Ramona Pop weist darauf hin, dass durch Greenwashing-Werbung die Glaubwürdigkeit umweltengagierter Unternehmen untergraben werde und meint: "Ein Check für Klima-Claims ist überfällig."
Laut der Studie konnten nur zehn Prozent der Befragten den Zusammenhang von "Klimaneutralität" und "Kompensation" korrekt einordnen. Die Mehrheit ging fälschlicherweise davon aus, dass "klimaneutral" gleichbedeutend mit "weniger Treibhausgasausstoß" sei. Tatsächlich entstünden bei der Produktion immer Treibhausgase, so die Forscher.
Der Bundesverband Verbraucherzentrale fordert die EU-Kommission auf, umweltbezogene Werbeaussagen besser zu regulieren. Umweltbezogene Werbeaussagen sollten demnach nur erlaubt sein, wenn sie belegbar sind. Die Vergabe von Nachhaltigkeitslabeln sollte staatlich kontrolliert werden. Die Werbung mit angeblicher "Klimaneutralität" von Produkten sollte verboten werden, ebenso wie Umweltaussagen, die sich nur auf einzelne Aspekte (beispielsweise die Verpackung) eines Produkts beziehen. Nachhaltigkeitssiegel sollten nach den Vorstellungen des Verbandes nur erlaubt sein, wenn sie durch eine dritte Partei unabhängig zertifiziert werden.