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15. März 2018 | 12:51 Uhr
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Wie Royal Caribbean Millennials und Newcomer gewinnen will

Die US-Reederei investiert massiv in ihr Produkt. Innerhalb der nächsten Jahre werde man eine Reihe von Privatinseln eröffnen und binnen vier Jahren zehn Schiffe der Flotte für zusammen rund 900 Millionen Dollar renovieren, kündigt CEO Michael Bayley an. Startpunkt für das Privatinselprojekt ist Coco Cay. Die zu den Bahamas gehörende Insel wird bis 2019 für 200 Millionen Dollar ausgebaut und soll dann neben Ruhezonen ein deutlich erweitertes Angebot in der Action-Sparte liefern. Im ersten Schritt wird eine Pier für die Kreuzfahrtschiffe gebaut, so dass das bislang erforderliche Tendern vom Herbst an überflüssig wird. Anschließend wir in neue Attraktionen investiert. Dazu zählen 13 Wasserrutschen, der größte Süßwasserpool der Karibik, eine 500 Meter hohe Zip-Line und ein Heliumballon, der als Aussichtsplattform knapp 150 Meter über der Insel schweben soll. Das Konzept der Insel beschreibt Bayley als "thrill  and chill", eine Mischung aus Abentuer und Entspannung.

Weltweit eigene Inseln. Weitere Inseln sollen sowohl in der Karibik als auch im asiatischen und ozeanischen Raum entstehen. Genauer äußert sich Bayley noch nicht – nur so viel. Man habe sich die entsprechenden Plätze bereits gesichert. Von dem Konzept verspricht sich die Reederei, die derzeit neben Coco Cay noch den Privatstrand "Labadee" auf Haiti betreibt, in zweierlei Hinsicht Vorteile. Zum einen kann sie so ihre Erlebniswelten nach eigenem Gusto frei gestalten. Auf direse Weise könnte man etwa Teilnehmer von Kurzreisen während der kompletten Tour in der eigenen Ferienwelt halten und entsprechend an ihnen verdienen. Und zum anderen sorgt die Schaffung zusätzlicher Anlaufpunkte bei den Zielhäfen, die angesichts immer weiter wachsender Kapazitäten zunehmend überlaufen sind, für etwas Entspannung.

Mehr Qualität auf Kurztrips. Der Erschließung neuer Zielgruppen soll auch das umfangreiche Renovierungsprogramm dienen. Denn unter den Schiffen, die aufgefrischt werden, sind auch die „Mariner of the Seas“ mit einer Kapazität von 3.114 Passagieren und die "Navigator of the Seas", die bis zu 3.686 Fahrgäste fasst. Beide kommen auf kurzen Wochenendtrips durch die Karibik zum Einsatz. Das seien klassischerweise die Reisen, auf denen Neukunden Kreuzfahrten ausprobierten, sagte Bayley dem US-Fachmagazin "Skift". Rund 35  bis 40 Prozent der Gäste auf den Kurzreisen seien „Ersttäter“, und darunter viele Millennials. Reedereien neigten dazu, ihre älteren Schiffe auf diese Törns zu schicken, so Bayley gegenüber "Skift". Damit verpassten sie die Gelegenheit, gerade den Newcomern das bestmögliche Schiffserlebnis zu bieten und sie so zu gewinnen. Durch das unter dem Label "Royal Amplified" lancierte Renovierungsprogramm solle sich dies ändern.

Christian Schmicke

 

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