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3. November 2021 | 07:00 Uhr
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Was die Reiseprofis an Estland fasziniert

Wunderschön, entschleunigend, unentdeckt, vielfältig, überraschend – so beschreiben Reiseveranstalter das kleine Estland. Was die Reiseexperten an der Destination begeistert und was ihre Geheimtipps für Estland sind, haben wir sie für unsere Themenwoche gefragt.

Okkens Carsten Schnieder Reisen.jpg

Carsten Okkens, Geschäftsführer Schnieder Reisen: „Ein so wunderbares Land, dem gerade auch außerhalb Tallinns unbedingt Aufmerksamkeit gebührt. Selten spektakulär, aber eine ruhige Schönheit, die sich langsam und gelassen unter die Haut gräbt“, formuliert Okkens fast schon poetisch. Kein Wunder, dass es ihm schwerfällt, nur einen persönlichen Tipp zu geben. „Mit dem Kanu in der „Fünften Jahreszeit“ durch den Soomaa-Nationalpark. Oder doch lieber Bärenbeobachtung im Lahemaa-Nationalpark? Oder auf einem Gehöft auf der kleinen Insel Kihnu den Kopf freikriegen und eine einzigartige Kultur erleben? Oh, die Qual der Wahl…“ Spannende Städte mit viel Historie sprechen ebenfalls für Estland, meint Okkens. Alleine vier ehemalige Hansestädte liegen in Estland: Tallinn, Tartu, Pärnu, und Viljandi.

Münch Lena  Senior Produktmanagerin SKR Reisen

Lena Münch, Senior Produktmanagerin bei SKR: Der Estland-Expertin hat es vor allem die Hauptstadt Tallinn angetan und dort der Katharinengang. „Eine versteckte Gasse, die den mittelalterlichen Höhepunkt bildet und einem beim Durchlaufen um Jahrhunderte zurückversetzt. Anschließend lohnt es sich, am Ende der Gasse hinauf auf einen Teil der alten Stadtmauer zu steigen und von oben einen tollen Blick auf die Stadt zu genießen.“ Münch hat noch einen kulinarischen Tipp: „Wer zu Hause gern Sauerkraut mag, sollte auf jeden Fall die estnische Variante probieren, die mindestens genauso gut schmeckt. Je nach Region kommen unterschiedliche Varianten und Beilagen auf den Tisch.“

van Dijk Christina Sales For Family Reisen

Christina van Dijk, Sales & Operations Managerin Europa bei For Family Reisen: Familien mit Kindern ab acht Jahren empfiehlt sie eine Übernachtung in einer Bärenbeobachtungshütte. „Da muss man sich ruhig verhalten, wird dafür aber sehr häufig mit tollen Blicken auf Braunbären in der freien Wildbahn belohnt, die nahe an die Hütten herankommen.“ Überhaupt punkte Estland mit seiner Tierwelt, sagt van Dijk. „In kaum einem anderen Land Europas leben so viele wilde Tiere – Biber, Robben, Bären und Elche. Langweilig wird es hier sicher nicht.“ Für Estland spreche auch, dass es touristisch nicht überlaufen und noch recht unentdeckt und für Familien ein Geheimtipp sei.

Mohs Moritz Produktmanager Estland Wikinger Reisen

Moritz Mohs, Produktmanager von Wikinger Reisen: Sein Geheimtipp lautet, radeln durch den Lahemaa-Nationalpark. „Wälder, Seen, Steinfelder, Moore, Flüsse oder Sümpfe – hier lassen sich jede Menge verschiedener Landschaften erkunden. Der Park sei zudem Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren, 200 Vogelarten gibt es hier Elche, Wildschweine, Biber und Luchse.“ Estland stehe zudem für einen idealen Mix aus Natur und Kultur, sagt Mohs. „Aktive Outdoorfans entdecken die zahlreichen Inseln wie Saaremaa, Wälder, Seen und Moorlandschaften. Kulturfreunde kommen in Tallinn auf ihre Kosten: traditionsreiche Kathedralen, Paläste, urige Gassen und die historische Stadtmauer sorgen für mittelalterlichen Flair.“

Vainumäe Andres Mare Baltikum Reisen

Andres Vainumäe, Geschäftsführer von Mare Baltikum Reisen: „Estland sollte man besuchen, weil Kultur und pure Natur immer nah beieinander sind“, sagt der gebürtige Este. Für ihn ein Must-see ein Besuch der Nationalparks, wie zum Beispiel Soomaa mit seinem Sumpfland. Auf fast 400 Quadratkilometern locken Hochmoore, Sümpfe, Auen und Wälder, die man mit dem Kanu und auf Hochmoorwanderwegen erkunden kann. Er verweist neben den Nationalparks auch darauf, dass Estland „ein unvergleichlich reiches Musikland ist“.

Seifert Christian Produktmanager Travel to Nature

Christian Seifert, Produktmanager von Travel to Nature: Wenig überraschend sind für ihn „die unberührte Natur, tolle Wanderwege und unvergessliche Landschaften“ die wichtigsten Gründe für eine Estland-Reise. Ein Land mit 1.000 Braunbären, Luchsen und Elchen. Auch die freundlichen Menschen und ihre gute Küche sind für Stoll ein Argument, dazu überall kostenfreies W-Lan. Sein persönlicher Tipp: im Winter eine Schneeschuhwanderung mit anschließendem Saunabesuch, im Sommer eine Moorwanderung mit Moorbaden im Sommer.

Büchel Martin Highländer Reisen

Martin Büchel, Geschäftsführer von Highländer Reisen: „Estland ist insbesondere für Aktivreisen-Einsteiger ein ideales Reiseziel, da es keine hügeligen Landschaften und hohen Erhebungen gibt… Die Inseln Hiiumaa, Saaremaa und Muhu sind perfekt für einen entschleunigenden Aktivurlaub.“ Besonders empfehlenswert sind laut Büchel eine Radtour auf der Halbinsel Harilaid (Saaremaa) und eine Wanderung in Tahkuna (Hiiumaa). Muhu sei perfekt für authentischen Landurlaub. „Auf keinen Fall vergessen: Aufstieg auf den Leuchtturm Kõpu mit sagenhaftem Ausblick über die bewaldete Insel Hiuumaa.“ Wer wenig Zeit hat, dem empfiehlt Büchel einen Tagesausflug von Tallinn in den nahegelegenen Lahemaa-Nationalpark und dort eine Moorschuhwanderung und den Besuch der Gutshäuser. Büchels Resümee: „Eine Reise nach Estland ist Entschleunigung pur. Die Esten sind entspannt und gehen alles gerne etwas gemütlicher an.“

Berauer Juliane Senior Commercial Manager City Breaks FTI

Juliane Berauer, Senior Commercial Manager City Breaks bei FTI: „Mein persönlicher Tipp ist es, in Tallinn durch Kalamaja, dem ältesten Viertel der Stadt, zu schlendern, das sich in den letzten Jahren zum hippen Ausgeh- und Kunstquartier entwickelt hat. In den typischen Holzhäusern haben sich alternative Shops, innovative Restaurants und Bars angesiedelt.“ Entsprechend bietet FTI Estland im Rahmen seines Städteprogramms als ein ideales Ziel für Kulturliebhaber an. Auch locke Estland mit kulinarischen Erlebnissen, so die FTI-Expertin. „Die originelle estnische Küche hat Einflüsse aus vielen Kulturen aufgenommen.“ Estland eigne sich zudem gut für Familien, sagt Berauer. Es gibt ein großes Angebot an Freizeitparks. Als prominentestes Beispiel hierfür nennt sie den „Lottemaa Themenpark“.

Habersetzer Anja Estland Studiosus

Anja Habersetzer, Area Managerin bei Studiosus: „Viel unverbrauchte Natur und Schutzgebiete wie der Lahemaa-Nationalpark, in dem man Seeadler, Biber und Luchse beobachten kann“, sind für die Studiosus-Expertin wichtige Verkaufsargumente. Ihren Reiz hätten auch das Meer und die schönen Ostsee-Strände.

Steinkamp Dino Director Europa DER Touristik

Dino Steinkamp, Director Europa von DER Touristik: Die einmalige Kombination von urbanem Lifestyle in den Städten und faszinierender Natur in den Wald- und Sumpflandschaften, der Inselwelt und den langen, waldgesäumten Stränden sind für Steinkamp der wichtigste Grund für einen Estland-Trip. Die estnische Inselwelt mag er besonders, das sei „Entspannung und Entschleunigung pur“. Sein Tipp ist eine individuelle Rundreise mit dem Auto, bei der man die unberührte Natur der estnischen Inseln Saaremaa und Muhu sowie die mittelalterliche Altstadt von Tallinn erkundet.

Reichelt Stephan Hauser Exkursionen

Stephan Reichelt, Marketing- und Vertriebsleiter von Hauser Exkursionen: Den Wanderspezialisten begeistert „in erster Linie die überwältigende und vielfältige Naturlandschaft. Etwa 50 Prozent des Landes sind mit Wald bedeckt“. Hauser Exkursionen hat eine Kombireise Baltikum im Programm, die zu einem Drittel aus Estland besteht. „Es gibt fünf Nationalparks und diverse Naturschutzgebiete, die auf ausgedehnten Wanderungen durchstreift werden können; fast 4.000 Kilometer Küstenlinie mit schier endlosen, oft einsamen Stränden – Estland ist wie gemalt für alle Naturliebhaber.“ Spannend sei zudem die Geschichte des Landes, sagt Reichelt: „Tallinn gilt als die am besten erhaltene mittelalterliche Stadt Nordeuropas.“

Mehr über das nordische Land erfahren Sie mit unserer Themenwoche Estland auf Reise vor9 und Counter vor9: News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.

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