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5. Dezember 2019 | 16:27 Uhr
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Geisterfahrt ans Kap der Guten Hoffnung

Statt zahlender Passagiere hat die "Aida Mira" bei ihrer Fahrt von Palma de Mallorca nach Kapstadt Handwerker an Bord. Sie sollen das Schiff unterwegs auf Vordermann bringen, damit wenigstens die am 23. Dezember beginnende Kreuzfahrt in Südafrika planmäßig starten kann.

Aida Mira

Mit Handwerkern an Bords unterwegs: "Aida Mira"

Vor ein paar Tagen beklagte eine Kolumnistin der "Süddeutschen Zeitung" in einer Glosse, Aida Cruises habe mit der verpatzten Jungfernfahrt die Chance zur Einführung des neuen Genres der Do-it-yourself-Kreuzfahrten verpasst. Sie sollte Unrecht behalten, jedenfalls ein bisschen. Denn tatsächlich wird an Bord während der Reise nach Südafrika offenbar unermüdlich gehämmert, geschraubt und gebohrt. Insbesondere die Defizite in der Wasserver- und -entsorgung, der Schiffselektrik und Klimatechnik müssten behoben werden, zitiert "N-TV" einen Sprecher. 

Die "Mira"war am vergangenen Samstag getauft worden, dann aber wegen offenbar gravierender Mängel nicht zu ihrer geplanten dreitägigen Jungfernfahrt aufgebrochen. Kurze Zeit später wurde auch die Überführungsfahrt vom Mittelmeer nach Kapstadt abgesagt. Dorthin ist das Schiff jetzt auf dem Weg. 

Aida Cruises begründet die Pannenserie mit "extrem schlechten Wetterbedingungen" während der Umbauphase. In vielen Bereichen habe die wetterbedingt verkürzte Zeit nicht ausgereicht. Das Ausmaß der Mängel sei nicht klar gewesen, sonst hätte die Reederei früher reagieren können, erklärte Aida Cruises gegenüber "N-TV".

Bei der "Mira" handelt es sich um die 20 Jahre alte "Costa Neo-Riviera", die umgebaut wurde und in diesem Winter 14-tägige Törns im südlichen Afrika fahren soll. Im April ist dann die Rückkehr ins Mittelmeer geplant.

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