Last-Minute-Schnäppchen: Mangelware oder supergünstig?
Spontane Schnäppchen seien in diesem Sommer "die absolute Ausnahme", sagte TUI-Chef Sebastian Ebel am Wochenende gegenüber Bild am Sonntag. Der Autor dieser Zeilen fand indes am Sonntagmorgen bei der Recherche eine Anzeige mit TUI-Last-Minute-Angeboten zu einer Version der Geschichte auf Spiegel Online. Im Sinne des Erfinders war das wohl nicht.

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TUI-Werbung neben einem Spiegel-Artikel, der sich auf TUI bezieht
"Last Minute Sale. Jetzt bis zu 50 Prozent sparen", stand auf dem Banner neben dem Artikel, der fröhlich verkündete, dass Last-Minute-Schnäppchen nach Überzeugung des TUI-Chefs zumindest in diesem Sommer Mangelware sein werden. Vielmehr würden die Preise "kurz vor Abflug eher höher als günstiger sein", so Ebel.
Daran zeigt sich, dass Modelle wie das sogenannte Programmatic Advertising, bei dem Werbeflächen vollautomatisch und individualisiert belegt werden, auch ihre Tücken haben. Beim späteren Aufruf desselben Artikels war die elektronische TUI-Anzeige übrigens verschwunden; an ihre Stelle rückten Flugangebote eines anderen Portals. Ob dies auf eine Intervention durch TUI zurückzuführen ist oder lediglich dem Umstand Rechnung trägt, dass die Werbebanner regelmäßig wechseln, entzieht sich der Kenntnis des Autors.
Christian Schmicke