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12. Januar 2022 | 19:07 Uhr
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2021 weniger Übernachtungen in Deutschland als 2020

Trotz eines deutlichen Anstiegs der Übernachtungszahlen im November fällt die Bilanz der ersten elf Monate 2021 nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes noch ein bisschen schlechter aus als im Vergleichszeitraum des Corona-Krisenjahres 2020.

Deutschland Berlin Adlon Eingang Foto iStock Meinzahn.jpg

Die Hotellerie, hier das Adlon in Berlin,verzeichnete unter den Unterkunftsformen die stärksten Einbußen

Von Januar bis November 2021 verbuchten Hotels, Pensionen, Campingplätze und sonstige Unterkünfte insgesamt 293 Millionen Übernachtungen. Das waren 0,9 Prozent weniger als in den ersten elf Monaten des Vorjahres.

Dabei ist die Übernachtungsbilanz der Jahre 2020 und 2021 mit Blick auf einzelne Zeiträume sehr unterschiedlich. So galten wegen der Pandemie in manchen Bundesländern teilweise bis Juni 2021 Übernachtungsverbote für Privatreisende. Im Jahr 2020 waren in der ersten Jahreshälfte dagegen nur etwa zwei Monate – Mitte März bis Mitte Mai – von derartigen Verboten betroffen.

Der Branche sei noch weit davon entfernt, "an alte – vorpandemische – Erfolge anknüpfen zu können, dazu ist der Einschnitt durch die Pandemie zu groß", sagte der Geschäftsführer des Deutschen Tourismusverbandes (DTV), Norbert Kunz, der Nachrichtenagentur DPA auf Anfrage. Die Lockdown-Monate in der ersten Jahreshälfte 2021 hätten der Branche Milliarden-Ausfälle beschert, die längst noch nicht kompensiert seien.

Camping ist der Gewinner

Während sich der als kontaktarm geltende Campingurlaub und Übernachtungen in Ferienhäusern im zweiten Coronajahr den Angaben zufolge großer Beliebtheit erfreuten, litt der Städtetourismus weiterhin unter der Flaute bei Messen und Veranstaltungen. Einen kräftigen Anstieg auf 24,6 Millionen Übernachtungen verbuchten die Beherbergungsbetriebe im vergangenen November. Das waren 166 Prozent mehr als im Vorjahresmonat, in dem allerdings ein Lockdown herrschte. Im Vergleich zum November des Vorkrisenjahres 2019 lagen die Zahlen denn auch um 24 Prozent niedriger.

Innerhalb des Beherbergungsgewerbes herrschten starke Unterschiede. So profitierte etwa der Campingsektor von gestiegener Nachfrage. Hier legten Übernachtungen selbst im Vergleich zum November des Vorkrisenjahres 2019 um ein Viertel zu. Unterkünfte wie Ferienwohnungen verbuchten ein leichtes Minus von sechs Prozent; Hotels, Gasthöfe und Pensionen mussten dagegen einen deutlichen Rückgang um 30 Prozent gegenüber November 2019 hinnehmen.

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