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9. März 2021 | 15:51 Uhr
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Airline-Chefs setzen auf baldige Nachfragebelebung

Die CEOs von Air France-KLM, Emirates, Delta und Ryanair prognostizieren in Gesprächen auf der virtuellen ITB Berlin Now eine schnelle Erholung bei den touristischen Reisen. Wer als Gewinner aus der Krise hervorgehen könnte und wie legitim staatliche Hilfen sind, das beurteilen die Manager allerdings höchst unterschiedlich.

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Unter den Fluggesellschaften eskaliert der Streit um Staatshilfen

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„Bis wir bei den Geschäftsreisen wieder auf dem Niveau von 2019 angelangt sind, werden drei bis vier Jahre vergehen“, sagt Air-France-KLM-Chef Ben Smith. Der touristische Verkehr werde sich dagegen deutlich schneller erholen, erklärten Smith, Emirates-CEO Tim Clark, Delta-Chef Ed Bastian und Ryanair-CEO Eddie Wilson. Doch das war auch schon alles, was die Lenker der vier Fluggesellschaften, die in getrennten Interviews befragt wurden, an gemeinsamen Einschätzungen zu bieten hatten.

Als Lautsprecher profilierte sich, wie gewohnt, Ryanair-Chef Wilson, der die Staatshilfen für andere europäische Airlines mit harschen Worten geißelte. Die Hilfen seien wettbewerbsverzerrend, langfristig aber wirkungslos, polterte der Nachfolger von Michael O’Leary. Auf diesem Weg würden Überkapazitäten mit Steuerhilfen subventioniert. Dies sei ein Fass ohne Boden. "Das ist wie bei Kindern, sie wollen immer mehr", so Wilson. Und in Deutschland würden zwei Airlines mit Steuermitteln gerettet, um sich nun gegenseitig juristisch beharken zu können, lästerte der Manager. Gewinner der Krise werde das Low-Cost-Segment sein, weil sich die Menschen nach erschwinglichen Reisen sehnten.

Leisure-Segment soll Business-Durchhänger kompensieren

Kritisch sieht die Staatshilfen in Europa und den USA auch Emirates-Chef Tim Clark. Dass sich seine Airline ihrerseits immer wieder dem Verdacht ausgesetzt sieht, von Dubai großzügig protegiert zu werden, kam nicht zur Sprache. Clark hofft, dass Emirates fehlende Nachfrage im Geschäftsreiseverkehr, die er für ein vorübergehendes Phänomen hält, durch Zuwächse im Freizeitsegment ausgleichen kann. Es gelte, verstärkt "High-End"-Kunden im Touristikbereich zu gewinnen, um die Premium Economy sowie die Business und die First Class auszulasten, so Clark. Das klingt ganz so, als könne sich die Branche auf eine Preisoffensive in diesem Segment gefasst machen.

Für Delta-CEO Bastian steht bei der Nachfrageerholung vorerst noch der US-amerikanische Inlandsverkehr im Mittelpunkt. Vor allem Ziele in wärmeren Küstengefilden hätten sich bereits gut erholt und performten fast auf dem Vorkrisen-Niveau, erzählte er. Wie sein Air-France-KLM-Counterpart Smith hält auch Bastian die staatliche Unterstützung, die auch die US-Airlines, erhalten haben, zum Überleben in der Krise für unerlässlich. "Es geht vor allem darum, Jobs zu erhalten", sagte Smith. Das sei keine Wettbewerbsverzerrung, sondern eine Notwendigkeit.

Christian Schmicke

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