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19. August 2019 | 07:00 Uhr
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Cathay-Pacific-Chef muss wegen Demonstrationen gehen

Rupert Hogg (Foto) ist nach drei Jahren an der Spitze der Airline zurückgetreten, seine Nachfolge übernimmt Augustus Tang. Der Rücktritt gilt als Folge des Drucks der chinesischen Regierung, weil sich offenbar viele Cathay-Mitarbeiter an den Protesten in Hongkong beteiligt haben.

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Rupert Hogg muss bei Cathay Pacific zurücktreten

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In einem Statement teilt der Aufsichtsrastsvorsitzende John Slosar mit, der Führungswechsel sei nötig gewesen, weil Sicherheit und Zuverlässigkeit der Airline in Zweifel gezogen worden seien. Zuvor hatten sich Mitglieder der Belegschaft der Fluggesellschaft an den Protesten in der ehemaligen britischen Kronkolonie gegen die chinesische Regierung und die von ihr eingesetzte Regierungschefin von Hongkong, Carrie Lam, beteiligt hatten. Am Montag hatte Hogg die Cathay-Mitarbeiter gewarnt, dass jedem, der sich an den "illegalen Protesten“ beteilige, eine Disziplinarstrafe drohe.

Noch Anfang August hatte nach Informationen der "Tagesschau" ein Cathay-Spitzenmanager betont, die Fluggesellschaft denke "nicht einmal im Traum" daran, sich in die politischen Aktivitäten der Mitarbeiter einzumischen. Wenige Tage später ordnete die chinesische Regierung an, dass Angestellte, die sich an den Protesten beteiligten, nicht mehr auf Flügen zu chinesischen Zielen eingesetzt werden durften. Chinesische Staatsunternehmen hatten zuvor einen Boykott der Fluglinie aus Hongkong angekündigt. Nun also musste der bisherige Spitzenmanager dem Druck der Volksrepublik weichen.

Hoggs Nachfolger Augustus Tang war bisher CEO der Hong Kong Aircraft Engineering Company Limited, an der, wie auch an Cathay, die Swire Group beteiligt ist. Der Aufsichtsratschef bezeichnete ihn in dem Statement von Cathay Pacific als „starken und effizienten Führer“, der in der Lage sei, die Fluggesellschaft „in dieser sensiblen Zeit“ zu lenken. Ironischerweise bekennt sich der Aufsichtsratschef Soslar in der Mitteilung ausdrücklich dazu, dass Cathay Pacific der noch für 28 Jahre gesetzlich verankerten Maxime „ein Land, zwei Systeme“ ohne Einschränkung verpflichtet sei. Der Management-Wechsel spricht allerdings eine andere Sprache.

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