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7. Februar 2024 | 20:17 Uhr
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Denkfabrik will Verbände an einen Tisch bringen

Die Denkfabrik Zukunft der Gastwelt (DZG) um Marcel Klinge (Foto) unternimmt einen Vorstoß, um die etablierte Ordnung der touristischen Verbände im Land zu beleben. Ziel: Alle 82 im Lobbyregister registrierten Verbände und Organisationen aus Tourismus, Travel, Hospitality und Foodservice erstmals an einen Tisch zu bringen.

Zukunft der Gastwelt Marcel Klinge Vorstand Foto Zukunft der Gastwelt

Will am 26. April mit möglichst vielen Verbänden hinter verschlossenen Türen bei einem Round Table über die strategischen Fragen der Branche sprechen: Marcel Klinge 

Entsprechend erhielten alle dort gelisteten Verbände wie Dehoga, DRV oder BTW nach Information von Hotel vor9 eine Einladung, die die DZG auch im Namen des Travel Industry Club (TIC), der Hoteldirektoren Vereinigung Deutschland (HDV), dem Verband Internet Reisevertrieb (VIR), dem Institute of Culinary Art (ICA), dem Verband Deutscher Freizeitparks (VDFU) und dem Verband der Köche (VKD) auf dem elektronischen Postweg zustellte.

"Die Landwirte haben es jüngst vorgemacht, wie sich Interessengruppen durch einen branchenübergreifenden Zusammenschluss und gemeinsames Auftreten in Politik und Gesellschaft Gehör verschaffen und dabei noch Sympathien ernten können. Etwas Ähnliches wollen wir – aber leiser und inhaltlicher – zusammen mit Ihnen bei unserem ersten Gastwelt-Summit Ende April in Berlin realisieren", heißt es in dem Schreiben. 

Ziel sei es, alle an einen Tisch zu bringen und – mit Blick auf die nächste Bundestagswahl – frühzeitig und hinter verschlossenen Türen über gemeinsame Top-Anliegen und strategische Fragen zu sprechen. Als Schauplatz des Treffens hat man für den 26. April bereits eine Tagungsmöglichkeit im Berliner "Park Inn" gebucht. Dort könne man sich kennenlernen, austauschen und gegebenenfalls einige abgestimmte politische Positionen verabschieden. "Diese Inhalte sollen dann in die Wahlprogramme der Bundestagsparteien einfließen und in den kommenden Monaten möglichst von allen Seiten adressiert werden" formuliert Marcel Klinge. 

Die Branche soll nicht länger als atomisierter Dienstleistungssektor wahrgenommen werden

Der ehemalige FDP-Bundestagsabgeordnete Klinge kritisiert schon länger, dass der Tourismusbegriff in der heutigen Verbandsarbeit der Schwergewichte wie Dehoga, DRV oder BTW zu eindimensional behandelt werde und wirbt dafür, weitere Player einzubeziehen, die auch Bestandteil des Gesamt-Ökosystems seien. In der Vergangenheit hatten ähnliche Vorstöße, neue Branchentreffen zu organisieren oder Überlegungen zu einer abweichenden Hierarchie und Zusammenarbeit der touristischen Lobbyorganisationen, bereits zu kontroversen Diskussionen geführt.

Dennoch ist Klinge optimistisch, möglichst viele Akteure an einen Tisch zu bringen und hat zusätzlich am Vortag zu einem Parlamentarischen Abend eingeladen, der inhaltlich durch einen Impulsvortrag des angefragten Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck bereichert werden soll. "Lassen Sie uns zeigen, dass wir kein atomisierter Dienstleistungssektor sind, sondern ein Big Player mit enormen wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Nutzen" schließt Klinge seine Einladung ab.

Welche Verbände der Offerte folgen werden, bleibt nun abzuwarten. Insbesondere beim Dehoga hatte sich die DZG mit der letzten Woche vorgestellten Analyse zur nicht geglückten Mehrwertsteuer-Kampagne keine Freunde gemacht. 

Pascal Brückmann

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