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2. April 2019 | 07:00 Uhr
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Germania-Insolvenz trifft 600.000 Kunden

Das zuständige Amtsgericht Charlottenburg hat am Montag das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Germania Fluggesellschaft mbH, der Germania Technik Brandenburg GmbH und der Germania Flugdienste GmbH eröffnet. Zum Insolvenzverwalter wurde Rüdiger Wienberg von der Kanzlei HWW Hermann Wienberg Wilhelm bestellt, der bereits als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt war. Der Geschäftsbetrieb wurde zum 1. April stillgelegt.

Wienberg Rüdiger

Das Verfahren dürfte Jahre dauern, sagt Germania-Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg

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Im eröffneten Insolvenzverfahren gehe es darum, das Vermögen der insolventen Unternehmen zu verwerten und am Ende an die Gläubiger zu verteilen, erklärt Wienberg. Dazu müssten sämtliche Forderungen von Gläubigern gegen das Unternehmen erfasst und jeweils einzeln auf ihre Rechtmäßigkeit und Durchsetzbarkeit überprüft werden. Parallel will der Insolvenzverwalter möglichen Ansprüchen zugunsten der Insolvenzmasse nachgehen. Auch "eventuelle Vermögensverschiebungen sowie Haftungs- und Anfechtungstatbestände aus dem Zeitraum vor der Insolvenzanmeldung" sollten geprüft und entsprechende Ansprüche gegebenenfalls geltend gemacht werden.

Gläubiger können ihre Forderungen in Kürze zur Insolvenztabelle anmelden. Dafür hat Wienberg ein Online-Gläubiger-Portal eingerichtet. Dort können sie sich registrieren und ihre Forderungen ab dem 8. April elektronisch anmelden. Die Frist zur Anmeldung von Forderungen endet am 1. Juli. Der Insolvenzverwalter geht derzeit von über 600.000 betroffenen Reisenden aus, deren Flüge insolvenzbedingt nicht stattgefunden haben beziehungsweise stattfinden.

Ob und in welcher Höhe Gläubiger mit einer Quotenzahlung auf ihre Forderung rechnen können, lasse sich erst ganz am Ende des Insolvenzverfahrens sagen, so Wienberg. Dazu müssten zunächst alle Ansprüche für und gegen die insolventen Unternehmen rechtskräftig feststehen, so der Jurist. "Das setzt in vielen Fällen eine gerichtliche Klärung voraus, und zwar über alle Instanzen. Ein Insolvenzverfahren dieser Größenordnung dauert deshalb erfahrungsgemäß Jahre."

Die ehemals rund 1.700 Mitarbeiter der insolventen Germania-Gesellschaften haben inzwischen ihre Kündigungen erhalten und sind seit dem 1. April "freigestellt".

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