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23. Januar 2025 | 15:38 Uhr
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Mailen

Große Pläne bei Meliá und Barceló

Nach einem erfolgreichen Jahr plant die spanische Hotelkette Meliá in diesem und im nächsten Jahr die Eröffnung von 70 weiteren Hotels mit rund 12.000 Zimmern. Konkurrent Barceló will 2025 für den Kauf, die Renovierung und die Neupositionierung von Hotels 400 Millionen Euro ausgeben, plant aber insgesamt vorsichtiger.

ME Malaga

Das ME Málaga zählt zu den Projekten von Meliá in diesem Jahr

Gabriel Escarrer, CEO von Meliá Hotels International, nannte am Rande der spanischen Tourismusmesse Fitur 525 Millionen Euro als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen im vergangenen Jahr. Simón Pedro Barceló, Co-Präsident der Grupo Barceló, berichtete von einem Umsatz im Volumen von 2,1 Milliarden Euro, den die Hotelsparte des Konzerns 2024 eingefahren habe. Sein Gesamtkonzern, der auch die Reisesparte Avoris umfasst, soll ebenfalls eine halbe Milliarde Euro an Vorsteuergewinn erwirtschaftet haben.

Beide spanischen Hotelgruppen wollen auch in den kommenden Jahren kräftig expandieren. Meliá legt dabei besonderes Augenmerk auf die Luxussparte. Der Barceló-Chef betonte unterdessen, sein Unternehmen sei "davon besessen, keine Schulden zu machen und alle positiven Ergebnisse zu investieren". Er erklärte, Barceló passe die Expansionsstrategie seiner Kette, die in diesem Jahr 400 Millionen Euro für den Kauf, die Renovierung und die Neupositionierung von Hotels ausgeben werde, "den Möglichkeiten an".

Allianz mit türkischem Unternehmen geplant

Konkret will Escarrer mit Meliá in den nächsten zwei Jahren die Zahl von 106.000 Zimmern überschreiten – auch dank einer Allianz, die man mit einem türkischen Familienunternehmen eingehen werde. Details dazu will der Firmenchef in Kürze bekanntgeben. Die Hotelgesellschaft hat laut Escarrer das Jahr 2024 mit der Eröffnung von 19 Hotels und der Unterzeichnung von Verträgen mit 34 weiteren abgeschlossen, und in diesem Jahr werde die Eröffnung von nicht weniger als 25 Hotels erwartet. Die unterzeichnete und im Bau befindliche Pipeline für Häuser, die in den Jahren 2025 und 2026 eröffnet werden sollen, umfasse insgesamt 70 Hotel, von denen 80 Prozent im Premium- und Luxussegment angesiedelt seien.

Zu Beginn des Jahres unterzeichnete Meliá einen Vertrag mit einem Hotel in Palma und will die Präsenz in der Stadt mit dem neuen Innside by Meliá, dem dritten Hotel der Marke in der Stadt, verstärken. Darüber hinaus sollen in den kommenden Monaten neue Projekte bekannt gegeben werden, die sich zu den bevorstehenden Eröffnungen der Hotels ME Málaga (2025), Meliá Collection Ronda (2026) und Meliá Collection Cádiz (2026) gesellen.

Mittelmeer, Asien, Amerika und Nahost

Die Mittelmeerdestinationen bleiben für den Hotelkonzern laut Escarrer wichtig – mit Schwerpunkten unter anderem in Albanien, auf Malta und in Griechenland. In der Karibik ist die Einführung neuer Meliá-Marken in der Dominikanischen Republik und die Erschließung weiterer Regionen wie Miches und Puerto Plata für Meliá geplant. In Mexiko soll die Zahl der Hotels innerhalb von zwei Jahren von sieben auf 13 steigen, wobei die Luxusmarke ME by Meliá und die Eröffnung des ZEL Sayulita im Jahr 2026 für Schub sorgen sollen. Auf Expansion stünden die Zeichen auch in Argentinien; mit Neueröffnungen in Buenos Aires und Vertragsunterzeichnungen, etwa für das zukünftige Gran Meliá Ushuaia.

Ein weiterer Wachstumspol soll der Nahe Osten sein, wo das Unternehmen die Ressourcen angesichts des Tourismusbooms in Destinationen wie Saudi-Arabien aufgestockt habe, sagt Escarrer. In Asien wachse Meliá mit 22 eröffneten Hotels und fünf weiteren in Planung in Vietnam, zudem unterstreicht der Firmenchef sein "Interesse am Wachstum in Thailand und Malaysia". Zudem werde Meliá in diesem Jahr neue Destinationen wie die Malediven erschließen und 2026 das Debüt auf den Seychellen geben.

Barceló will keine Schulden machen

Es seien "gute Zeiten für den Tourismussektor, sowohl für die Hotellerie als auch für die Reisebranche, und wir versuchen, das Beste aus diesem Moment zu machen, um für die Zukunft so stark wie möglich zu sein", zitiert das spanische Fachportal Hosteltur Simón Pedro Barceló, den Co-Präsidenten der Grupo Barceló, zu der neben der Hotelkette der Reisekonzern Avoris gehört. Mit einem Umsatz von mehr als 6,5 Milliarden Euro und einem Vorsteuergewinn (Ebitda) von 500 Millionen Euro habe das Unternehmen das Jahr mit einer Nettoverschuldung „von Null“ abgeschlossen.

Von den 6,5 Milliarden Euro Umsatz entfielen rund 2,1 Milliarden Euro auf die Barceló Hotel Group. Seit Jahren sei der Konzern "bestrebt, schuldenfrei zu bleiben und alle positiven Ergebnisse zu investieren", so Barceló. Die Expansionsstrategie der Kette, die in diesem Jahr 400 Millionen Euro für den Kauf, die Renovierung und die Neupositionierung von Hotels ausgeben will, passe sich den Möglichkeiten an.

Keine Investitionen in spanischen Hotspots

In Destinationen wie den Balearen, den Kanarischen Inseln, Madrid und Barcelona sei in letzter Zeit nicht investiert worden, "weil wir die Zugangsbedingungen für zu hoch hielten", zitiert Hosteltur Barceló weiter. Man habe allerdings in Pamplona und Valladolid investiert, wo es keine Investmentfonds und kein Risikokapital gebe und wo der Wettbewerb weniger ausgeprägt sei.

Zudem habe das Unternehmen "viel in Marokko investiert", weil dort noch nicht so viele wettbewerbsfähige Investitionen vorhanden seien wie in anderen Ländern. Deshalb versuche Barceló, die Investitionspolitik auf Standorte und Projekte auszurichten, von denen man glaube, dass sie eine bessere Rendite einbrächten.

In Amerika sei Barceló von Zentralamerika bis in den Norden vertreten, aber nicht in Südamerika, erklärt der Barceló-Chef weiter. Dort verfolge die Kette auch keine Pläne. Barceló habe "eine gewisse Position in den Märkten des Nahen Ostens" und wolle im Indischen Ozean wachsen. In Asien werde man "so selektiv wie möglich" vorgehen. In Spanien verfügt die Kette über knapp 100 Hotels, in Mexiko über 13 und in Marokko über ein Dutzend. In allen drei Fällen "sollten wir in der Lage sein, unsere Präsenz zu verdoppeln", glaubt der Firmenboss.

Christian Schmicke

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