Inspektion von Bahnschwellen – weitere Verzögerungen drohen
Die Bahn führt nach dem Unfall bei Garmisch-Partenkirchen Anfang Juni ein umfangreiches Inspektions- und Austauschprogramm bei Betonschwellen durch. Rund 200.000 Schwellen werden bundesweit untersucht. Umleitungen und Fahrzeitverlängerungen dürften sich "nicht immer vermeiden lassen", warnt die DB.
Deutsche Bahn AG/Uwe Miethe
Die Bahn untersucht vorsichtshalber 200.000 Betonschwellen
Das Inspektions- und Austauschprogramm bei Betonschwellen erfolge vorsorglich, da im Zusammenhang mit dem Unfall bei Garmisch-Partenkirchen am 3. Juni auch Schwellen eines bestimmten Bautyps von den ermittelnden Behörden geprüft würden, teilt die Bahn mit. Auch wenn die Untersuchungen noch nicht abgeschlossen seien und die Unfallursache noch nicht feststehe, habe die DB "rein vorsorglich entschieden, baugleiche Schwellen im Netz zu untersuchen".
Die Inspektionen sind nach Bahn-Angaben bereits gestartet. Rund 200.000 Schwellen werden demnach untersucht. Sollte man Auffälligkeiten finden, würden die Schwellen schnellstmöglich ausgetauscht. Bis die Schwellen erneuert sind, fahren die Züge laut DB über die betroffenen Stellen mit geringerer Geschwindigkeit. In einzelnen Fällen könnten Streckenabschnitte auch gesperrt werden, heißt es.
Betroffen sind nach derzeitigen Erkenntnissen der Bahn rund 0,25 Prozent aller Betonschwellen im Netz der DB. Die Inspektionen umfassen demnach Strecken in allen Regionen bundesweit. Erste Schwellenwechsel hätten bereits begonnen, einen umfassenden Plan erarbeite man noch.