Kräftiger Gewinnrückgang bei Ryanair
Trotz höherer Passagierzahlen ist der Gewinn von Ryanair im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres um 18 Prozent auf knapp 1,8 Milliarden Euro gesunken. Als Gründe nennt CEO Michael O’Leary die frühen Osterferien, niedrigere Ticketpreise und Verzögerungen bei der Auslieferung neuer Boeing-Maschinen.
Der Umsatz stieg in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres, das bei dem Carrier am 1. April startet, um ein Prozent auf 8,69 Milliarden Euro. Die Zahl der Passagiere stieg um neun Prozent, während die Flugpreise im ersten Quartal um 15 und im zweiten Quartal um sieben Prozent sanken. Die Einnahmen aus Nebeneinkünften stiegen um zehn Prozent auf 2,74 Milliarden Euro.
Die Betriebskosten stiegen laut O’Leary um acht Prozent auf 6,68 Milliarden Euro. Einsparungen bei den Treibstoffkosten hätten die höheren Personal- und sonstigen Kosten ausgeglichen, die teilweise auf die Lieferverzögerungen bei Boeing zurückzuführen gewesen seien, so der Ryanair-Chef. In den zwölf Monaten bis Ende März 2026 rechnet O’Leary nun mit rund 210 Millionen Passagieren und damit fünf Millionen weniger als bislang erwartet.
Eine Gewinnprognose für das Gesamtjahr traut sich das Unternehmen nicht zu. Das endgültige Ergebnis werde davon abhängen, ob in den verbleibenden fünf Monaten ungünstige Entwicklungen vermieden werden könnten, insbesondere angesichts des Risikos von Konflikten in der Ukraine und im Nahen Osten, wiederholtem Personalmangel und Kapazitätsbeschränkungen in der Flugsicherung oder weiteren Lieferverzögerungen bei Boeing.
Christian Schmicke