Wie der Ryanair-Chef den eigenen Abgang vorbereitet
Ryanair-Chef Michael O’Leary (Foto) kündigt seinen Abschied an. Der 64-Jährige will die Airline in fünf bis zehn Jahren verlassen und schließt einen Ruhestand vor 2035 nicht aus. Der Financial Times verriet er, die Airline werde "viel besser ohne jemanden sein, der den ganzen Tag schreit, flucht und Brände legt".
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Michael O'Leary glaubt, seine Airline würde ohne ihn "etwas weicher und etwas netter"
O’Leary hat gegenüber der Financial Times erstmals einen konkreten Zeitrahmen für seinen Abschied von Ryanair genannt. Sein Rückzug werde "in fünf oder zehn Jahren" erfolgen, sagte er der Wirtschaftszeitung. Spätestens bis 2035 wolle er den Posten abgeben. "Ich will hier nicht mit 96 sitzen, wie Warren Buffett", erklärte O’Leary.
Vertrag bis 2028, Gespräche über Verlängerung
Der aktuelle Vertrag des Ryanair-Chefs läuft 2028 aus. O’Leary bestätigte, dass er derzeit mit den Eigentümern über eine Verlängerung spreche. Diese solle drei bis fünf Jahre umfassen. 2028 werde er 67 Jahre alt sein. "Ich sehe keinen Grund, nicht noch drei bis fünf Jahre weiterzumachen, aber ich glaube, ich nähere mich dem Ende", so O’Leary.
Mit Blick auf seine eigene Rolle zeigte sich der Manager selbstkritisch. Die Airline werde besser dastehen "ohne jemanden, der den ganzen Tag schreit, flucht und Brände legt", sagte er in Bezug auf sich selbst. Ein Abgang biete Ryanair die Chance, "etwas weicher und etwas netter" zu werden.
Im Pressebereich der Ryanair-Website wird O'Leary übrigens folgendermaßen beschrieben: "Konzernchef seit 1827. Bekannt für seinen nachlässigen Kleidungsstil und dafür, in der Kantine regelmäßig vorzudrängeln. Bevorzugt irisches Rindfleisch aus Zuchtbetrieben. Dank Dublins effizienter Busspuren stets pünktlich im Büro."
Christian Schmicke