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18. November 2021 | 14:50 Uhr
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Kritik und Lob für Linnhoffs Ü-III-plus-Vorstoß

Nachdem sich VUSR-Chefin Marija Linnhoff gegen eine generelle Verlängerung der Überbrückungshilfe III plus bis Ende März ausgesprochen hat, entspann sich eine heftige Diskussion in touristischen Social-Media-Gruppen. Das Thema polarisiert den stationären Vertrieb. Die Verlängerung der Hilfen ist indes beschlossene Sache.

Überbrückungshilfe

Die Frage nach weiteren Überbrückungshilfen ist umstritten

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Linnhoff hatte im Gespräch mit Reise vor9 erklärt, wenn die bisherige Form der Unterstützung auch im kommenden Jahr fortgesetzt werde, könnte das besonders denjenigen nützen, die langfristig kaum eine Perspektive hätten und es sich mit Hilfe der Staatsgelder so lange wie möglich gemütlich machen wollten. Sie sei nicht grundsätzlich gegen weitere Hilfen, schränkte die Verbandsvorsitzende ein. Doch es bedürfe einer feineren Abstimmung.

Dass sie sich damit nicht nur Freunde machen würde, dürfte der Reisebüro-Lobbyistin klar gewesen sein. Und so kam es. "Solch eine Aussage geht gar nicht", schreibt eine Reiseverkäuferin. "Besser keine Interessenvertretung als so eine", schimpft ein Reisebüroinhaber. "Eine Interessenvertretung ist nicht dazu da, sich über etwaige Handlungen die nicht rechtens sind, zu äußern", schreibt ein Touristiker mit Blick auf den Vorwurf, manche Reisebüros, deren Zahlen schon vor der Krise schlecht gewesen seien, machten es sich in der staatlichen Förderung gemütlich. "Sie ist weder eine Staatsanwältin, noch eine Ordnungsbehörde", so die Touristikerin.

"Geschlossene Büros werfen kein gutes Licht auf uns"

Indes finden sich unter den Reisebüros durchaus Unterstützer des Linnhoff-Kurses. "Sie ist nicht generell gegen eine Verlängerung", schreibt eine Reisebürochefin. Es gehe um die "Kollegen, die weiterhin zu lassen, um das Kurzarbeitergeld vom Staat zu kassieren". Und weiter: "Leider haben wir Kollegen, die auch vor der Pandemie schon insolvent waren und jetzt eine Insolvenzverschleppung betreiben. Um die geht es", so das Statement der Reisebüroinhaberin. "Die ganzen geschlossenen Büros werfen kein gutes Licht auf uns", fügt sie hinzu. Kunden, die jetzt vor verschlossenen Türen stünden, buchten demnächst online.

Während die Branche noch debattiert, ist die Verlängerung beschlossen. "Der Bund wird die Überbrückungshilfe III Plus (einschließlich der Neustarthilfe) und Regelungen zur Kurzarbeit um drei Monate bis zum 31. März 2022 verlängern", heißt es in dem Beschluss von Bund und Ländern vom Donnerstagabend. 

Christian Schmicke

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