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21. Oktober 2021 | 10:00 Uhr
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Mehrheit der Touristiker schätzt Arbeit der Verbände

Bei einer Umfrage von Reise vor9, an der rund 350 Branchenprofis teilnahmen, bewerteten 60 Prozent der befragten Reisebüros und 57 Prozent der Vertreter von Veranstaltern die politische Lobbyarbeit derjenigen touristischen Verbände insgesamt positiv. An der Frage, welchem Verband welche Verdienste zuzuschreiben sind, scheiden sich die Geister.

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Bei aller Kritik, die immer wieder in Kommentarspalten und Social-Media-Kanälen zu lesen ist, ergab das Anfang Oktober ermittelte Stimmungsbild, dass die Mehrheit der Reiseprofis den Einsatz derjenigen touristischen Verbände, die überwiegend Reiseveranstalter und Vertrieb repräsentieren, durchaus zu schätzen weiß. Abgefragt wurde die Zustimmung zur Arbeit des Mittelstandsverbandes ASR, des Bachverbandes BTW, des Branchenverbandes DRV, des Online-Vertriebs-Verbandes VIR und des Reisebüroverbandes VUSR.

Naheliegenderweise findet nicht die Arbeit jedes Verbandes bei Vertretern einzelner Sparten der Branche dieselbe Zustimmung. So rangierte bei Vertretern der Reisebüros der VUSR recht deutlich vor dem DRV. Über die Arbeit der übrigen Verbände fällte ein hoher Anteil der Befragten kein Urteil; der Anteil zustimmender Wertungen fiel bei ihnen deutlich geringer aus. Unter den Mitarbeitern der Reiseveranstalter präsentiert sich das Stimmungsbild umgekehrt. Hier steht der DRV vorne, dahinter folgt der ASR, dann der VIR.

Gegensätzliche Einschätzungen

Zur Einordnung des Stimmungsbildes bei den Reisebüros ist anzumerken, dass unter den Umfrageteilnehmern ein leichtes Übergewicht von VUSR-Mitgliedern zu erkennen ist. Das verschiebt das Ergebnis einerseits ein wenig zu Gunsten des Reisebüroverbandes, der Ende 2015 aus Unzufriedenheit mit der Arbeit der übrigen Verbände gegründet worden war. Andererseits zeigt es, dass der VUSR seine Mitglieder offenbar in hohem Maße für sich einnehmen und mobilisieren kann.

So gegensätzlich wie die Einschätzungen der Reiseprofis zur Verbandsarbeit sind auch die Kommentare, die viele Umfrageteilnehmer abgaben. Einerseits findet sich durchaus Lob. "Viele von uns hätten ohne die Arbeit des DRV zusperren müssen", schreibt ein Umfrageteilnehmer. "Bin sehr, sehr dankbar, dass der DRV so aktiv war ohne großes Aufsehen. Top", erklärt ein anderer.

Gegensätzliche Interessen

Doch auch eine Menge Enttäuschung drückt sich aus. "Zersplittert, zu zögerlich, zu wenig aktiv und viel zu nah an der Politik", heißt es in einem Kommentar. "Alle hängen am Rockzipfel der großen Veranstalter", in einem anderen. Dieser Vorwurf taucht des Öfteren auf. Ein Beispiel: "Mischverbände, die beide Interessen (von Veranstaltern und Vertrieb) vertreten. können am Ende keine gute Arbeit für alle leisten. Wer das Geld bezahlt bestimmt."

Darin offenbart sich ein Dilemma. Einerseits wünschen sich viele eine starke Interessenvertretung, die die gemeinsamen Anliegen voranbringt. Andererseits bleibt es schwierig, die bisweilen widerstreitenden Interessen von Veranstaltern, Leistungsträgern, Online-, stationärem und mobilem Vertrieb auch nur annähernd so unter einen Hut zu bringen, dass am Ende alle den Eindruck haben, ausreichend Gehör zu finden.

Christian Schmicke  

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