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2. Dezember 2022 | 15:02 Uhr
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Mehrheit der Touristiker würde Job nicht weiterempfehlen

Eine Mehrheit der gut 700 Touristiker, die an einer aktuellen Reise-vor9-Umfrage teilnahmen, würde Freunden oder Kindern nicht empfehlen, einen Job in der Tourismusbranche anzustreben. Bei Reisebüros ist die Skepsis noch größer als bei den Beschäftigten der Reiseveranstalter.

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"Würden Sie Freunden, Familie, Kindern einen Job in der Touristik empfehlen?" lautete die Frage in der Umfrage. Unter den teilnehmenden Reisebüroprofis lautete die Antwort in 57 Prozent der Fälle "nein". Nur 22 Prozent würden dazu raten. Etwas besser sieht es bei den Veranstaltern aus. 28 Prozent würden einen touristischen Job weiterempfehlen, 47 Prozent raten davon ab.

Auch auf die Frage, ob in ihrem eigenen Job der Spaß oder der Frust überwiegt, äußern sich die Beschäftigten von Veranstaltern etwa positiver als die Reisebüro-Leute. Bei den Veranstaltern überwiegt bei 28 Prozent der Befragten der Spaß, bei 15 Prozent ist es die Enttäuschung. Unter den Reisebüro-Mitarbeitern sind 25 Prozent positiv und 19 Prozent eher negativ gestimmt. In beiden Fällen sieht indes eine Mehrheit der Umfrageteilnehmer eine Mischung aus Lust und Frust.

Zwischen Spaß und Enttäuschung

Wie sehr die Meinungen in diesen Punkten auseinander gehen, zeigt exemplarisch eine Auswahl der zahlreichen Kommentare, die die Umfrageteilnehmer hinzufügten. "Bezahlung schlecht, Arbeitszeiten schlecht, kaum noch oder zu geringe Ermäßigungen. Der Aufwand nimmt durch die ständigen Änderungen der Veranstalter und Airlines zu. Die Telefonwarteschleifen sind extrem lange, es gibt viele Falschauskünfte. ... Auch ist es unfassbar, dass bestimmte Büros noch Rabatte bei den geringen Margen gewähren, womit unsere Arbeit noch mehr an Wertigkeit verliert", schreibt eine Vertreterin des Vertriebs und fügt hinzu: "Wenn ich hier meine Kommentare lese, erschrecke ich mich über mich selbst. Aber wir sind ab Februar wieder eine Kollegin weniger."

"Kommt auf die Person drauf an – man darf nicht empfindlich sein und muss was aushalten können – und davon würde ich eine Empfehlung abhängig machen, vom Charakter der jeweiligen Person", so eine weitere Einschätzung. Doch es gibt auch entschiedene Befürworter eines Engagements in der Touristik. "Der vielseitigste Beruf überhaupt mit tollen Entwicklungsmöglichkeiten, leider genießt unser Beruf wenig Anerkennung und Popularität in der Öffentlichkeit", lautet eine Einschätzung aus dem Vertrieb.

Kernthema Bezahlung

Immer wieder gehen sowohl die Beschäftigten bei Veranstaltern als auch die Veranstalter-Mitarbeiter auf das Thema Bezahlung ein. Diese sei im Vergleich zu anderen Branchen unterdurchschnittlich, sagen nicht nur die Reisebüro-Leute. Zudem, so wird häufig kritisiert, seien die Vergünstigungen für Touristiker beim Reisen nicht mehr das, was sie mal waren. "Vor zehn Jahren hätte ich einen Beruf in der Touristik vermutlich noch empfohlen, aber mittlerweile sehe ich den Job als Sackgasse", schreibt eine Umfrageteilnehmerin. Damit wieder mehr Beschäftigte von der "spannenden, abwechslungsreichen Branche mit tollen Events zum Networking und der Gelegenheit zum Reisen" schwärmen, bedarf es offenbar einiger Arbeit.

Christian Schmicke

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