Podcast: Verschläft die Touristik ihre Chance zum Wandel?
Mit der Wiederbelebung der Reiseströme sind auch die alten Probleme wieder da – von Overtourism über den CO2-Ausstoß bis hin zu Menschenrechtsfragen. Hat die Reisebranche die Pandemie genutzt, um gegenzusteuern? Darüber sprechen wir im Reise vor9 Podcast mit Antje Monshausen (Foto), Leiterin der Arbeitsstelle Tourism Watch bei Brot für die Welt.
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Seit 2012 leitet Monshausen die Arbeitsstelle Tourism Watch bei Brot für die Welt. Sie beobachtet und begleitet die Reisebranche kritisch, wenn es um die Auswirkungen ihrer Aktivitäten auf Klima- und Umweltschutz, aber auch um die Menschenrechte geht.
Zuletzt haben große touristische Verbände wie der DRV und der Dachverband BTW unterstrichen, dass die Reisebranche Themen wie den Klimaschutz aktiver und konsequenter angehen müsse, um zukunftsfähig zu sein und nicht unter die Räder politischer Entscheidungsprozesse zu kommen. Dazu wolle man im ersten Schritt die Klimawirkung jeder Reise transparent machen.
Die aktuellen Pläne reichen nicht aus
Das genügt nicht, unterstreicht Monshausen im Gespräch mit Reise vor9. Wenn die Branche lediglich die CO2-Emissionen ausweise, den Kunden dann aber den Umgang mit der Information einfach überlasse, werde sich der negative Klimaeffekt nicht mit der erforderlichen Geschwindigkeit verringern. Gefragt seien vielmehr mutige Produktinnovationen und verbindliche Ziele zur Eindämmung des CO2-Ausstoßes.
Auch im Hinblick auf den Umgang mit den Partnern in den touristischen Destinationen und auf deren Auswahl wünscht sich Monshausen einen branchenweiten Vorstoß, um fairere Bedingungen für die Arbeitskräfte und eine konsequente Haltung zu Menschenrechtsverstößen zu erreichen. Welche Rolle die geplanten Lieferkettengesetze Deutschlands und der EU dabei spielen könnten, darüber sprechen wir im Reise vor9 Podcast.
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