Positive Sommerbilanz trifft auf skeptische Erwartungen
Eine deutliche Mehrheit der Leser von Reise vor9 und Counter vor9 beurteilt die auslaufende Sommersaison positiv. Die höheren Reisepreise entpuppen sich indes sowohl als Segen als auch als Fluch.
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In der aktuellen Umfrage, an der mehr als 200 Reiseprofis teilnahmen, erklärte ein Fünftel der Vertreter des Vertriebs, die Sommersaison sei sehr positiv verlaufen. 49 Prozent konstatierten immerhin, der Geschäftsverlauf sei überwiegend positiv. Auch bei den Veranstaltern fällt die Bilanz positiv aus. Für 28 Prozent ihrer Beschäftigten entwickelte sich das Buchungsvolumen sehr positiv, für 56 Prozent überwiegend positiv.
Dabei stellen unter den Vertretern der Vertriebsseite 50 Prozent ein deutlich höheres Preisniveau fest, weitere 45 Prozent sehen etwas höhere Preise. Unter den Veranstalter-Beschäftigten spricht rund ein Drittel von deutlich höheren Preisen, weitere 50 Prozent sehen ein leicht erhöhtes Preisniveau.
Familien fehlen
Aus zahlreichen Kommentaren der Umfrageteilnehmer aus dem Vertrieb wird unterdessen deutlich, dass die Entwicklung der Reisepreise ein zweischneidiges Schwert ist. Ein Teil der Befragten ist froh, mit weniger Buchungen höhere Umsätze zu generieren. Andere Reiseprofis bedauern hingegen, dass ihnen ein Teil der Kundschaft weggebrochen sei. Besonders für Familien seien die gewohnten Urlaubsreisen oft nicht mehr erschwinglich, schreiben Vertriebsprofis.
Eine gewisse Besorgnis ist auch bei denjenigen zu erkennen, die sich jetzt noch über die preisbedingten Umsatzsteigerungen freuen. Ob die Zahlungsbereitschaft erhalten bleibe, sei fraglich, erklären mehrere Kommentatoren. Denn auch wenn die Preissteigerungen zuletzt eher moderat gewesen seien, bauten sie doch auf einem höheren Sockel auf, der aus den Erhöhungen der Jahre 2022 und 2023 resultiere. Das sei zusammen mit der Steigerung der allgemeinen Lebenshaltungskosten der vergangenen Jahre für Haushalte, die nicht von signifikanten Lohnerhöhungen profitiert hätten, oft nicht mehr zu stemmen.
In die vergleichsweise positive Bilanz der abgelaufenen Saison mischt sich damit eine gewisse Skepsis bei den Zukunftserwartungen. Denn auch wenn eine anhaltende Reiselust als gesetzt gelten kann: Das aktuelle Wirtschaftsklima spielt der Reiseindustrie gerade nicht in die Karten.
Christian Schmicke