Stiftung Warentest warnt vor Abzocke durch Flugportale
Die Tester machten bei einer Stichprobe mit 22 Flügen von vier Airlines bei den Flugvergleichsportalen deutlich höhere Preise aus als auf den Websites der Airlines. Im Schnitt lagen die Tarife um gut ein Drittel darüber, in einem Fall betrug der Preis auf dem Portal sogar das Doppelte.
In ihrer Stichprobe verglich die Stiftung Warentest Angebote der Portale Bravofly, Opodo, Fluege, Flug24, Airline-direct und Billigfluege mit denen der Airline-Websites. Neben höheren Grundpreisen auf den Portalen entdeckten sie auch, dass diese für Zusatzleistungen mehr kassieren als die Fluggesellschaften selbst. So kostete das Aufgabegepäck von Düsseldorf nach Paris bei Air France 25 Euro, während Fluege 35,10 Euro berechnete. Aufschläge seien zudem bei Steuern, Gebühren und der Sitzplatzbuchung festzustellen gewesen.
Auch mit der Regel, dass nach europäischem Recht mindestens eine kostenlose, zumutbare und gängige Zahlungsmöglichkeit bestehen muss, nehmen es einige Portale offenbar nicht so genau. Billigfluege, Airline-direct, Fluege und Flug24.de ignorierten dies, so die Stiftung Warentest. Dort koste der Flug von Berlin nach München rund ein Viertel mehr, falls Kunden nicht mit einer firmeneigenen Mastercard zahlten.
Selbst bei kostenpflichtigen Premiummodellen lohnten sich Buchungen über Portale in der regel nicht, so das Testergebnis. So biete etwa Opodo seit einiger Zeit ein Abo-Modell an, das besonders günstige Flugpreise verspreche. Doch auch mit dem „Prime“-Abo für 74,99 Euro jährlich sei der Preis für einen Flug von Hamburg nach Oslo mit Ryanair um rund ein Drittel teurer als beim Carrier direkt.