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20. April 2020 | 07:00 Uhr
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Streit um Sommerferien verschärft sich

Nachdem Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble am Freitag eine Verkürzung der Sommerferien vorgeschlagen hatte, um Schülern die Gelegenheit zu bieten, versäumten Unterrichtsstoff nachzuholen, hat sich sofort entschiedener Widerstand dagegen geregt. Sowohl der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft BTW als auch Nordrhein-Westfalens Kultusministerin Yvonne Gebauer (FDP) wandten sich entschieden dagegen.

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Für BTW-Generalsekretär Michael Rabe spielen dabei naturgemäß touristische Erwägungen die Hauptrolle. "Unternehmen wie Bürger brauchen Verlässlichkeit und Planbarkeit, statt weiterer Verunsicherung durch eine völlig unnötige und unverantwortliche Diskussion, die der Bundestagspräsident heraufbeschwört", kritisiert er. Für die Unternehmen der Tourismuswirtschaft würden eingeschränkte Ferienzeiten zusätzlich zu den schon erfolgten massiven Schäden "weitere kaum verkraftbare Umsatzverluste" bedeuten. Der Vorschlag Schäubles lasse jedes Verständnis für die existenziellen Nöte der Branche vermissen.

Die Bürger würden im Sommer eine Auszeit vom Alltag und von den Coronabelastungen brauchen, meint der BTW-Generalsekretär. Zudem sei der Vorschlag auch aus Sicht des Infektionsschutzes "absolut kontraproduktiv", wettert Rabe. Statt Reisende und Ausflügler zeitlich möglichst weit zu entzerren, indem man sie auf den kompletten vorgesehen Ferienzeitraum verteile, würde eine Kürzung dazu beitragen, dass mehr Menschen als notwendig gleichzeitig unterwegs seien.

Auch Schulpolitiker sind dagegen

NRW-Kultusministerin Gebauer erklärte gegenüber der "Deutschen Presse-Agentur", in ihrem Bundesland gebe es "ein ordentliches Abitur und termingerechte Ferien". Eine Änderung der bestehenden Regelung sei ohnehin nicht ohne weiteres möglich, denn sie müsste von den Ländern in der Kultusministerkonferenz (KMK) vereinbart werden.

Auch für den Präsidenten des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, stehen kürzere Sommerferien wegen der Corona-Krise aktuell nicht zur Debatte. "Ich glaube, zum jetzigen Zeitpunkt eine Diskussion um die Verkürzung von Sommerferien zu führen, geht eigentlich fehl", sagte er im Deutschlandfunk. "Ich glaube auch, dass das gar nicht mal den großen Effekt hat." Vielmehr sei jetzt "ein großes Gesamtkonzept" notwendig.

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