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2. November 2021 | 12:12 Uhr
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Studie sieht dringenden Anpassungsbedarf an Klimawandel

Die Studie des Umweltbundesamtes geht davon aus, dass mehr Hitze, vermehrte Dürre mit Wasserknappheit und Waldbränden, weniger Schneesicherheit sowie vermehrtem Starkregen und Überschwemmungen touristische Regionen in Deutschland zu Anpassungen zwingen.

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Der Abschlussbericht der Studie legt nahe, dass sich Tourismusregionen schon jetzt darauf vorbereiten sollen, weiterhin attraktiv für Reisende zu sein. Bundesumweltministerin Svenja Schulze erklärt dazu, der Tourismus sei "zugleich Verursacher und Betroffener des Klimawandels". Rund fünf Prozent aller Treibhausgasemissionen weltweit seien allein dem Tourismus zuzuschreiben – mehr als eine Milliarde Tonnen pro Jahr.

Die Gegenmittel seien klar, so die Ministerin. Urlauber sollten "lieber regional und mit der Bahn verreisen, statt mit Auto oder Flugzeug". Auch energieeffiziente Hotelanlagen mit Ökostrom schützten das Klima und seien "gut für ihre Tourismusregion". Denn die Folgen des Klimawandels, wie Hoch- oder Niedrigwasser, bedeuteten erhebliche Umsatzeinbußen.

Doppelaufgabe: Klimaschutz und Anpassung

Dirk Messner, Präsident des Umweltbundesamtes, fordert: "Wie beim Klimaschutz dürfen wir bei der Klimaanpassung keine Zeit mehr verlieren. Das gilt auch für die Tourismusregionen. Sie müssen ihre Geschäftsmodelle verändern – hin zu klimaverträglichem Tourismus und zu Angeboten, die auch zukünftig für die Regionen funktionieren. Die heutigen Auswirkungen des Klimawandels machten deutlich: Die Tourismusdestinationen müssen schnell Strategien und Konzepte entwickeln, um sie gegenüber dem Klimawandel widerstandsfähig aufzustellen."

Belastungen der Umwelt durch den Tourismus seien vielfältig und würden häufig unterschätzt, heißt es weiter. Dazu zählten insbesondere klimaschädliche Emissionen durch den Reiseverkehr, aber auch der Verbrauch von Wasser, Flächen und Gütern sowie das Abfallaufkommen und der Verlust der ⁠Biodiversität⁠. 40 Prozent der Treibhausgasemissionen im Tourismus entfielen auf Flugreisen, 32 Prozent auf den Autoverkehr und 21 Prozent auf die Unterkünfte.

Schutzmaßnahmen gewinnen an Bedeutung

Die Reiseregionen in Deutschland seien von den Folgen des Klimawandels sehr unterschiedlich betroffen, so die Studie. In den Bergen nehme die Schneesicherheit ab, am Meer werde der Küstenschutz an Bedeutung gewinnen. Regionen mit Flüssen hätten mit Hoch- und Niedrigwasser zu kämpfen. Beide beeinträchtigten beispielsweise Flusskreuzfahrten, den Fährbetrieb und alle Wassersportaktivitäten. Bei häufigeren Überschwemmungen seien Aktivitäten im Uferbereich wie Beherbergung, Gastronomie, Rad- und Wandertourismus gefährdet. In einzelnen Fällen seien sie schon heute kurz- bis mittelfristig nicht mehr möglich.

Tourismusregionen könnten sich anpassen, indem sie ein breites Spektrum an witterungsunabhängigen Reiseaktivitäten anbieten und bewerben, raten die Autoren der Studie. Zudem werde es wichtiger, sich im Tourismus auf kurzfristige Extremwetterereignisse einzustellen. So seien bestehende Evakuierungs- und Krisenkommunikationspläne anzupassen, das Personal müsse dafür geschult werden.

Trotz unterschiedlicher Rahmenbedingungen für die Destinationen nennen die Autoren der Studie eine Reihe von Vorsorgemaßnahmen, die alle Tourismusregionen treffen sollten. Dazu zähle, gefährdete Gebiete zu lokalisieren und zu beobachten, Gäste und Personal darüber zu informieren und konkrete Verhaltenshinweise zu geben, Infrastrukturen an die jeweiligen Risiken anzupassen sowie, falls nötig, Besucherlenkung zur Reduzierung von Risiken einzusetzen.

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