Touristik muss sich bei jungen Menschen "bewerben"
Um die Abwanderung vor allem junger Leute aus der Tourismusbranche zu stoppen und neue Kräfte zu gewinnen, müssten touristische Unternehmen die sich ändernden Bedürfnisse der arbeitenden Menschen "erkennen und berücksichtigen", sagt DRV-Präsident Norbert Fiebig. Nicht mehr die Mitarbeiter seien in der Bewerberrolle, sondern die Branche.
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"Nach monatelanger Kurzarbeit, Angst um den Arbeitsplatz und unklarer Perspektiven für die Zukunft haben viele gute Touristikerinnen und Touristiker die Branche verlassen", erklärte Fiebig bei der Jahrestagung des DRV in Griechenland. In einer aktuellen DRV-Umfrage hätten zwei Drittel der Reiseveranstalter und 50 Prozent der Reisebüros bestätigt, dass sie in der Pandemie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verloren hätten, weil sich diese entschieden hätten, zu gehen.
"Neue Kräfte für unsere Branche zu begeistern, gestaltet sich in der aktuellen Situation äußerst schwierig“, weiß der DRV-Präsident. Laut der Umfrage haben 60 Prozent der Befragten Probleme, offene Stellen neu zu besetzen. Das sei "eine der großen Herausforderungen der Zukunft und die Frage lautet: Wie können wir diese Entwicklung stoppen, wie können wir ihr entgegenwirken?" so der DRV-Chef. Entscheidend sei, was die Reisewirtschaft an Attraktivität in den Wettbewerb um guten Nachwuchs einbringen könne.
Die geringe Ertragskraft touristischer Geschäftsmodelle mache es nicht leichter, weiß Fiebig. Zumindest was die Bezahlung angeht, könnten Reisebüros und Veranstalter mit margenstärkeren Branchen nicht mithalten. Doch das Gehalt sei nicht der einzige Faktor, der über die Attraktivität der Branche entscheide. Vielmehr gehe es in Zukunft auch um Fragen der Organisation von Arbeit, um Arbeitszeit- und Führungsmodelle sowie um das Image und die eingeschätzte Zukunftsperspektive der Branche – und um Wertschätzung. „Wir wollen und werden den Reiz der schönsten Branche der Welt wieder selbstbewusster nach außen tragen. Wir müssen aber auch die sich ändernden Bedürfnisse der bei uns arbeitenden Menschen erkennen und berücksichtigen“, so der DRV-Chef.