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8. Februar 2022 | 15:41 Uhr
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TUI-Chef Joussen rechnet mit Staatsbeteiligung

In Erwartung einer anhaltenden Verbesserung der Nachfrage will der Konzern nach eigenen Angaben zum 1. April KFW-Kredite in Höhe von etwa 700 Millionen Euro zurückgeben. Auf die Rückzahlung weiterer 1,1 Milliarden Euro der Staatshilfe könnte der Staat nach Einschätzung von CEO Fritz Joussen (Foto) verzichten und so zum TUI-Aktionär werden.

Joussen Fritz

TUI-Chef Fritz Joussen hofft auf einen starken Reisesommer

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Ein Bericht der Wirtschaftswoche relativiert indes die Ankündigung Joussens, die auf eine Rückzahlung von Staatsgeldern deuten würde. Tatsächlich fließe erstmal kein Cent aus Hannover zurück an den deutschen Staat, analysiert das Blatt. Stattdessen senke das Unternehmen lediglich den Höchstbetrag, den es sich bei der staatlichen Förderbank KfW leihen könne. Man zahle nicht zurück, sondern gebe einen Teil der Kreditlinie zurück, wird ein Sprecher zitiert.

Vom 1. April an könne sich der Konzern dann nur noch bis zu 2,15 Milliarden Euro leihen statt wie bisher maximal 2,85 Milliarden. Derzeit habe TUI vom Staatsdispo nur rund 450 Millionen abgerufen. Doch der CEO habe durchblicken lassen, dass der Betrag bis zum Frühjahr noch deutlich zunehmen könne.

Hoffen auf den Nachholeffekt

Derweil setzt TUI alle Hoffnung in die Buchungen der nächsten Wochen und Monate. "Die Nachfrage nach Reisen ist über alle Märkte hoch", sagte Joussen, der am Dienstag zunächst die Zahlen für das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres bis Ende Dezember 2021 präsentierte und dann vor der Aktionärsversammlung sprach. Der Weg aus der Pandemie zeichne sich immer klarer ab. Die Kunden buchten weiterhin sehr kurzfristig, viele von ihnen gönnten sich aber höherwertige Reisen. Jedenfalls lägen die Durchschnittspreise für den Sommer über alle Märkte hinweg um 22 Prozent über dem Vorjahr.

Geringere Verluste

Im ersten Quartal erreichte TUI einen Umsatz von 2,4 Milliarden Euro und damit rund fünfmal so viel wie im ersten Corona-Winter, der freilich desaströs ausgefallen war. Der saisontypische Verlust verringerte sich von 780 Millionen auf 384 Millionen Euro. Das Unternehmen verfügt derzeit nach eigenen Angaben über Finanzmittel von 3,3 Milliarden Euro. Das Eigenkapital, das im vergangenen Jahr in Minus gerutscht war, ist nun mit 400 Millionen Euro wieder positiv.

TUI sei heute schlanker, effizienter und werde profitabler als vor der Krise, so Joussen. Das ausgegebene Einsparziel von 400 Millionen Euro pro Jahr werde in diesem Jahr zu rund 90 Prozent erreicht. An der Börse konnte der Konzern bis Dienstagnachmittag mit seinen Nachrichten nicht punkten. Der Kurs der Aktie sank gegenüber dem Vortag um 2,7 Prozent. Bis zum Abend reduzierte sich der Rückgang auf 0,8 Prozent.

Die Aktionäre der TUI haben dem Vorstand auf der virtuellen Hauptversammlung die Möglichkeit eingeräumt, sich bei den Anteilseignern und am Finanzmarkt frisches Kapital zu besorgen. Der Konzern will damit die Verschuldung zurückfahren.

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