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2. Juli 2021 | 18:10 Uhr
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Verbraucherschützer werfen Bahn heimliche Preiserhöhung vor

Seit Mitte Juni könnten die sogenannten Flexpreise um bis zu 20 Prozent über dem Normalpreis liegen, kritisieren der Fahrgastverband Pro Bahn und Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV). Zudem seien "an über einem Dutzend Tagen die Preise für Tickets, die schon zu günstigeren Preisen im Verkauf waren, angehoben" worden.

Bahn ICE 3 Foto iStock huettenhoelscher

Die Bahn habe heimlich die Preise für Flexpreistickets zu Spitzenzeiten erhöht, kritisieren Verbraucherschützer

Bereits seit 2016 kann sich der Flexpreis der Deutsche Bahn täglich ändern, denn er wurde damals zum "differenzierten Flexpreis" erklärt. Damit sollten zu nachfragestarken Zeiten höhere Preise erzielt und die Auslastung von Zügen gesteuert werden. Mitte Juni 2021 sei nun "ohne Ankündigung eine besonders umfangreiche Preiserhöhung" erfolgt, so die Verbraucherschützer in einer gemeinsamen Mitteilung. Dabei sei ein neuer oberer Wert eingeführt worden, so dass die Preise jetzt von minus 14 Prozent bis plus 20 Prozent vom herkömmlichen Normalpreis abweichen könnten. Das habe es "in dieser Dimension" bisher nicht gegeben.

"Auf der einen Seite wirbt die Deutsche Bahn um Kunden nach der Pandemieflaute, auf der anderen Seite schreckt sie mit diesen Preiserhöhungen Fahrgäste ab", meint Marion Jungbluth, Leiterin Team Mobilität und Reisen beim VZBV. Mit der auslastungsabhängigen Fahrpreisanpassung der Flexpreise versuche die Bahn verstärkt, "über Zuschläge die Kunden von den nachfragestarken Tagen wegzubekommen". Für Wochenendpendler, die keine Alternativen hätten bedeute dies, "dass sie deutlich mehr zahlen müssen als im vergangenen halben Jahr".

Die Stufen des differenzierten Flexpreises und die Tage, an denen die Preise über oder unter dem Normalpreis liegen, seien nur mit erheblichem Aufwand zu ermitteln, heißt es weiter. Fahrgäste wünschten sich aber transparente Preisinformationen für die Verkehrsmittelwahl, sagt Jörg Bruchertseifer, Tarifexperte des Fahrgastverbands Pro Bahn. Versteckte Preissprünge verärgerten die Stammkunden, die meist mit BahnCard unterwegs seien, unnötig. Da es für diese Kundengruppe  oft keine Option sei, einen anderen Reisetag zu wählen, fühlten sie sich als "Melkkuh", so Bruchertseifer.

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