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29. Juni 2022 | 16:24 Uhr
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Verbraucherschutz attackiert Airline-Vorkasse

Die Vorkasse-Praxis gehört abgeschafft, fordert Marion Jungbluth, Mobilitätsexpertin des Verbraucherzentrale Bundesverbands (VZBV). Dass Flüge vorab bezahlt werden müssten, könne für Verbraucher ein erhebliches finanzielles Risiko bedeuten. Stattdessen dürften Reise- oder Flugkosten erst kurz vor Reiseantritt fällig werden.

Flugabsage

Für Flüge vorab zu zahlen, die dann nicht stattfinden, ist ärgerlich, findet der VZBV

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Vor einigen Tagen hatten sich die Verbraucherschützer noch auf die Forderung nach schneller und automatisierter Rückzahlung von Kundengeldern bei gestrichenen oder verspäteten Flügen konzentriert. Nun erneuern sie die bereits im vergangenen Jahr geäußerte Forderung nach einer Abschaffung der Praxis der Fluggesellschaften, gleich bei der Buchung den vollen Flugpreis zu kassieren. Dass dies möglich sei, habe der VZBV in einem Gutachten bereits nachgewiesen.

Eine bei Schweizer Wirtschaftswissenschaftlern in Auftrag gegebene Studie habe ermittelt, dass bei einer Umstellung der Vorkasse-Praxis auf Zahlung bei Flugantritt die Ticketkosten lediglich um weniger als vier Prozent steigen müssten, hatte der Verbraucherzentrale Bundesverband im vergangenen November berichtet. Die neue Bundesregierung solle sich für eine Veränderung der Vorkasse auf EU-Ebene einsetzen, sagte der damalige VZBV-Vorstand Klaus Müller.

Airlines haben an Vertrauen eingebüßt

Flugreisende seien es leid, den Airlines zinslose Kredite zu geben und das Risiko einer Insolvenz tragen zu müssen. Während der Coronakrise hätten die Fluggesellschaften enorm an Vertrauen eingebüßt, weil sie "die berechtigten Rückzahlungen an Kunden gesetzeswidrig verweigert und verzögert" hätten, so Müller weiter. Die Luftfahrtbranche müsse "jetzt Vertrauen zurückgewinnen und verbraucherfreundlicher werden", forderte der damalige VZBV-Vorstand Klaus Müller. Die Veränderung der Vorkassepraxis solle möglichst europaweit in der Luftverkehrsdienste-Verordnung (VO (EG) Nr. 1008/2008) geregelt werden, notfalls auch "erst einmal national im Bürgerlichen Gesetzbuch“.

Die aktuelle Situation mit zahlreichen Flugstreichungen und logistischen Problemen an den Airports dürfte den Verbraucherschützern erneut ein gutes Argument liefern, um der Abschaffung der Vorkasse Nachdruck zu verleihen.

Christian Schmicke

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