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17. November 2021 | 17:41 Uhr
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VUSR-Chefin ist gegen Ü-III-plus-Verlängerung bis März

Die meisten Bundesländer und Noch-Wirtschaftsminister Peter Altmaier wollen die laufende Überbrückungshilfe III plus bis Ende März verlängern. Marija Linnhoff (Foto) spricht sich dagegen aus. Statt pauschaler Hilfen bedürfe es einer feineren Abstimmung, so die Vorsitzende des Reisebüroverbandes VUSR.

Linnhoff Marija

Marija Linnhoff ist gegen eine weitere Ü-III-plus-Verlängerung

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Eigentlich sollte man meinen, für die Forderung nach einer Verlängerung der Überbrückungshilfen müsste es seitens der Industrie flächendeckend Applaus geben. Bei den meisten touristischen Verbänden liegt man mit dieser Einschätzung richtig. So drückten etwa die touristischen Spitzenverbände Dehoga, BTW, RDA, DRV, DTV, VIR, IHA, ASR und EVVC ihre entsprechende Forderung in einem Brief an die Spitzenpolitiker der Koalitionsverhandlungen aus.

Doch Linnhoff schwimmt gerne gegen den Strom. Ihr Argument: Werde die bisherige Form der Unterstützung auch im kommenden Jahr fortgesetzt, könnte das besonders denjenigen nützen, die langfristig kaum eine Perspektive hätten und es sich mit Hilfe der Staatsgelder so lange wie möglich gemütlich machen wollten. Sie sei nicht grundsätzlich gegen weitere Hilfen, so Linnhoff. Doch auch unter den Reisebüros zögen es manche vor, ihre Büros weitgehend geschlossen zu halten und mit Hilfe von Kurzarbeit und Überbrückungshilfe vorerst die Existenz zu sichern.

Marktbereinigung unvermeidlich

Seit viele beliebte Reiseziele wieder geöffnet seien, sei dies der falsche Weg, meint Linnhoff: "Wir dürfen den Neustart nicht verschlafen." Manche Reisebürounternehmer machten sich die fehlende Einsatzbereitschaft der Konkurrenz zunutze, um ihr Kundschaft abzuwerben und zu expandieren – gut so, findet die VUSR-Chefin. Eine Marktbereinigung sei auch im touristischen Vertrieb notwendig.

Statt gegen den Staat zu wettern, solle sich der stationäre Vertrieb lieber mit den Veranstaltern anlegen, rät Linnhoff, die dabei mit ihrem Verband ganz vorn sein will. Diese seien nicht nur in vielen Fällen nach wie vor schlecht erreichbar. Sie hätten es auch versäumt, ihre Vertriebskonditionen den neuen Bedingungen anzupassen. Knackpunkt sei die Mehrarbeit, die für den stationären Vertrieb durch erhöhten Beratungsbedarf, Flextarife, Stornos und Umbuchungen anfalle. Inwieweit diese durch die aktuellen Provisionen abgedeckt werde, sei nicht gesetzt, sondern Verhandlungssache.

Christian Schmicke

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