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30. Januar 2024 | 13:44 Uhr
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Warum Europa in Sachen Innovation hinterherhinkt

In Deutschland stünden bei den Themen Digitalisierung und KI stets Bedenken im Mittelpunkt der Überlegungen, kritisiert der Innovationsexperte Christoph Burkhardt im Reise vor9 Podcast. Dadurch verspiele die Reisebranche Chancen.

Amazon

Amazon könnte laut dem Innovationsexperten Christoph Burkhardt ein Vorbild sein; auch für die Touristik

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In der Touristik sei der Wille zur Innovation durchaus erkennbar, sagt Burkhardt. Gleichwohl werde erst maximal 20 Prozent des Potenzials ausgeschöpft. Er sei immer noch überrascht, wenn er beim Check-in im Hotel ein Blatt Papier ausfüllen müsse. "Wenn ich in San Francisco in den Flieger steige, möchte ich, dass schon alles klar ist bis zu meinem Hotelbett", umschreibt es der Innovationsexperte. Er wolle, dass jedes Hotel sich daran erinnere, was er beim letzten Besuch gewünscht oder benötigt habe. Die Reisehistorie der vergangenen Jahre solle lückenlos erfasst werden, um die Erwartungen für bevorstehende Reisen zu ermitteln. Eine Hotline sollte etwa seine Nummer gespeichert haben und im Zweifel schon bei der Kontaktaufnahme wissen, warum er anrufe.

Nahtlose Reiseerlebnisse werden wichtiger

Die Reiseindustrie habe noch nicht verstanden, dass ein nahtloses Reiseerlebnis künftig von den Kunden vorausgesetzt werde, sagt Burkhardt. Technisch sei das kein Problem: "Amazon kann das doch auch", unterstreicht er. "Amazon weiß ohnehin alles über uns und im Hintergrund werden die vielen Daten, die wir im Internet hinterlassen, ohnehin flächendeckend gehandelt und verbreitet." Dass ein Unternehmen alle seine Daten speichert, um den Service zu optimieren, sei für ihn kein Problem, unterstreicht der Silicon-Valley-Fan. Die europäische Vorstellung von Datenschutz hält er für naiv.

Vorbild Amazon

Ohnehin sieht der Unternehmensberater Geschäftsmodelle wie das von Amazon als Vorbild, auch für die Touristik. Im Kern sei dieses darauf ausgerichtet, das Warten zu minimieren oder abzuschaffen. Dazu müsse ein Unternehmen Kundenbedürfnisse ermitteln und optimalerweise voraussehen. Das Bedürfnis, nicht warten zu müssen, beschränke sich keineswegs auf die Angebotspalette von Amazon, sondern werde auch beim Reisen immer wichtiger.

Eine Einschränkung macht Burkhardt in puncto Warten beim Reisen dann aber doch. So wäre es technisch einfach, Wartezeiten an Flughäfen zu minimieren. Doch daran hätten diese aus wirtschaftlichen Gründen kein Interesse. "Die Wartezeiten werden dort eher länger, will wir währenddessen konsumieren", kommentiert der Innovationsexperte illusionsfrei.

Daten sammeln, Prognosen erstellen, Feedback sammeln

Künstliche Intelligenz sei auch deshalb so spannend, weil viele Sachen zusammenkämen, die erst jetzt technisch umsetzbar seien, sagt Burkhardt. Im Prinzip funktioniere KI, seien es Sprachmodelle wie Chat GPT oder autonomes Fahren, immer nach demselben Prinzip. Die Maschinen müssten Daten verarbeiten, Muster erkennen, Vorhersagen machen und lernten dann vom menschlichen Feedback.

Burkhardt, der seit zwölf Jahren im Silicon Valley in Kalifornien lebt, berät Unternehmen aller Sparten und Größenordnungen in Sachen Innovation. Spätestens nach zwölf Wochen seien seine Projekte abgeschlossen, erzählt er. Bei Projekten, die länger dauerten, bis sie umsetzbar seien, sei die Gefahr groß, dass sie nie umgesetzt würden.

Wer nicht scheitert, hat zu wenig riskiert

Im Silicon Valley werde Innovation erst einmal ausprobiert, fasst Burkhardt im Podcast zusammen. Wenn sich herausstelle, dass etwas nicht funktioniere, werde das entsprechende Produkt eben wieder vom Markt genommen. Das Scheitern gehöre in einem innovationsgetriebenen Umfeld zum Geschäft, sagt er: "Wenn nicht mindestens 25 Prozent der Projekte scheitern, hat man nicht genug riskiert." In Deutschland sehe man die Dinge anders: "Wer nicht scheitert, der hat sein Risiko richtig eingeschätzt", fasst der Innovationscoach die hiesige Haltung zusammen.

Christian Schmicke

Der Podcast mit Christoph Burkhardt wurde im Rahmen des Tourismustags Baden-Württemberg im Rahmen der Stuttgarter Reisemesse CMT aufgenommen, der von der Destinationsmanagement-Beratung Project M organisiert worden war. Das Thema des Tourismustags hieß Innovation. Den kompletten Talk hören Sie hier:

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