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12. März 2019 | 08:00 Uhr
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Wie Eurowings auf touristischen Fernstrecken punkten will

"Wir haben gesehen, dass Punkt-zu-Punkt nur auf sehr wenigen Langstrecken funktionieren kann", sagte Lufthansa-Vertriebschefin Heike Birlenbach dem Fachportal "Aerotelegraph". Deshalb werden zum Winter sieben Eurowings-Jets von Düsseldorf nach Frankfurt und München verlagert. Lufthansa vermarktet die Flüge und übernimmt die Abfertigung.

Eurowings A330

Eurowings verlagert die Mehrheit der Langstreckenflotte an die Lufthansa-Hubs

Nun hat es Frankfurt also auch ohne Preisnachlässe und Incentives geschafft: Eurowings macht einen Strategieschwenk und verlagert das touristische Langstreckengeschäft überwiegend an die beiden Lufthansa-Hubs. Dort sollen sie mit Hilfe von Lufthansa-Anschlussflügen die nötige Auslastung erreichen.

In Nordrhein-Westfalen, wo dann statt bisher elf nur noch vier Eurowings-Maschinen starten, löst das Wechselspiel naturgemäß keine Freude aus. Schließlich war Eurowings mit dem Langstreckengeschäft in Köln gestartet und hatte dieses erst im Oktober nach Düsseldorf verschoben. In sechs Monaten werden die Flieger dann wieder neu verteilt.

"Das Segment von Langstrecken-Urlaubsflügen wächst stärker als alle anderen. Hier sehen wir noch ein großes Potenzial. Daher bauen wir auch aus", erklärte Birlenbach gegenüber "Aerotelegraph". Zunächst aber wird es für die Lufthansa-Tochter weiter darum gehen, einen stabilen Flugbetrieb sicherzustellen. Aktuell hakt es auf der Langstrecke offenbar erneut. Viele Flugzeuge haben erheblich Verspätung. Lufthansa kündigte deshalb an, zum Winter an jedem der beiden Drehkreuze eine Ersatzmaschine zu stationieren.

Mit der Verstärkung der touristischen Fernstrecke an den Drehkreuzen positioniert sich Eurowings auch direkt gegen die frühere Lufthansa-Beteiligung Condor, die zusammen mit dessen übrigen Airlines beim aktuellen Gesellschafter Thomas Cook ganz oder in Teilen zum Verkauf steht. Dass Lufthansa an der Condor-Langstrecke, die übrigens ebenso wie künftig die Eurowings-Fernflüge mit Zubringern des Kranichs gefüttert wird, interessiert ist, ist kein Geheimnis. Naheliegend wäre deren Integration ins wachsende Eurowings-Netz allemal. Allerdings könnten kartellrechtliche Hürden einen Deal behindern.

Aerotelegraph

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