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19. November 2019 | 07:00 Uhr
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Wie Lufthansa die CO2-Kompensation ans Laufen bringen will

Weil immer noch nur ein verschwindend geringer Anteil an Fluggästen den CO2-Ausstoß seiner Flüge kompensiert, führt der Airline-Konzern für Firmenkunden bei Europa-Flügen mit "Carbon Offsetting" einen Tarif ein, der den Ausgleich schon beinhaltet. So soll zur Regel werden, was bislang noch die Ausnahme ist.

Lufthansa

Lufthansa legt einen Firmenkundentarif inklusive CO2-Ausgleich auf

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Was bislang auf individueller Basis eine aktive Kompensation erfordert, soll im Firmengeschäft nach dem Wunsch von Lufthansa Standard werden. Unternehmen, die für ihre Geschäftsreisenden spezielle Großkunden-Tarife buchen, erhalten von Januar an mit den "Lufthansa Group Corporate Value Fares"einen Tarif, der das sogenannte "Carbon Offsetting" automatisch umfasst.

Die CO2-Kompensation der Flugreisen erfolge mittels zertifizierter Klimaschutzprojekte der Schweizer Stiftung Myclimate, kündigt die Lufthansa Group an. Die Non-Profit-Organisation, mit der Lufthansa bereits seit 2007 zusammenarbeitet, unterstützt zum Beispiel ein Aufforstungsprojekt in Nicaragua, Photovoltaik-Anlagen in der Dominikanischen Republik und die Verbreitung von energieeffizienten, mit Solarstrom und Energie aus Biomasse betriebenen Kochherden in Ruanda, Kenia, Madagaskar und China. Diese Maßnahmen dämmen den Brennstoffverbrauch von Holz und Kohle ein, schützen die lokalen Wälder und leisten über die damit einhergehende CO2-Einsparung hinaus einen Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität.

Wahl zwischen Klimaprojekten und Biokraftstoff

"Mit den neuen Lufthansa Group Corporate Value Fares bieten wir unseren Firmenkunden in allen europäischen Märkten eine innovative Lösung für nachhaltige Mobilität. Unsere eigenen dienstlichen Flugreisen haben wir bereits CO2-neutral gestellt", sagt Heike Birlenbach, Vertriebschefin für die Lufthansa-Netzwerk-Airlines and Chief Commercial Officer (CCO) Hub Frankfurt.

Die neuen Lufthansa Group Corporate Value Fares sollen das bestehende Angebot von Lufthansa, Swiss, Edelweiss Air und Eurowings an Kompensationsmöglichkeiten in Kooperation mit "Compensaid" und Myclimate ergänzen. Austrian Airlines bietet derzeit eine eigene Option über den Partner Climate Austria an. Kunden des Vielfliegerprogramms Miles & More können auf der Website eine individuelle Spende zwischen 3.000 und 50.000 Meilen an die Stiftung Myclimate vornehmen.

Durch den neuen Großkundentarif, so die Hoffnung der Lufthanseaten, soll die Kompensation von der Ausnahme zum Normalfall werden. Zugleich geht es dem Airline-Management wohl darum, gegenüber der Politik die eigenen Klimaaktivitäten ins rechte Licht zu stellen. Aktuell laufen Vertragsverhandlungen. Sie können wie auf der Endkunden-Plattform "Compensaid" wählen, ob sie eine günstigere Ausgleichsvariante durch Zahlungen für Klimaschutzprojekte des Partners Myclimate wählen oder die teurere Förderung des Kaufs von Biokraftstoff unterstützen. Kunden, die keine Kompensation wünschen, will Lufthansa gleichwohl nicht verprellen. Man arbeite „an einer Tarifoption ohne CO2-Kompensation für jene Firmen, die bereits über entsprechende eigene Initiativen verfügen“, teilt die Airline mit.

Christian Schmicke

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