Initiative Pauschalreise plant Kampagne zur ITB
Die Initiative Pauschalreise will zur ITB 2026 eine branchenweite Kampagne vorstellen. Zunächst will das Bündnis juristische Grundlagen legen, Erwartungen der Mitglieder klären und Botschaften und Kanäle definieren. Ziel sei eine zeitgemäße Endkundenkommunikation und eine stärkere Unterstützung des Vertriebs, sagt Vorstandsmitglied Berend Rieckmann (Foto).
Initiative Pauschalreise
Berend Rieckmann, links im Bild, mit den Vorstandskollegen Jürgen Büchy und Marina Ackermann
Die im August gegründete Initiative arbeitet an einer gemeinsamen Branchenkampagne, die zur ITB 2026 präsentiert werden soll. In den vergangenen Monaten habe die Analysephase im Mittelpunkt gestanden, so Rieckmann. Dabei seien die Anforderungen der unterschiedlichen Mitgliedergruppen und die juristischen Rahmenbedingungen geprüft worden.
Rieckmann erklärt, man habe "strukturiert erfasst", welche Erwartungen Veranstalter, Dienstleister und Vertriebspartner an eine gemeinsame Kommunikation richteten. Gleichzeitig bewertete die Initiative verschiedene Umsetzungsmodelle.
Klärung der Rechtslage als Basis
Ein Schwerpunkt habe auf den juristischen Fragen gelegen, die durch die Reform der EU-Pauschalreiserichtlinie neue Relevanz bekommen haben, erklärt das Vorstandsmitglied weiter. Die aus Sicht der Initiative eindeutige Abgrenzung zwischen Pauschalreise und Einzelleistungen schaffe eine "notwendige Basis für rechtssichere Kommunikation". Werbung dürfe sich ausschließlich auf echte Produktvorteile beziehen, nicht auf gesetzlich definierte Mindeststandards.
Seine Vorstandskollegin Marina Ackermann betont, die rechtliche Komplexität sei lange unterschätzt worden. Eine klare Rechtslage sei jedoch Voraussetzung für eine glaubwürdige Branchenkommunikation.
Botschaften und Kanäle werden definiert
Strategisch verfolgt die Initiative zwei Linien: eine faktenbasierte Endkundenkommunikation über die Vorteile der Pauschalreise sowie Unterstützung für den Vertrieb in Form präziser Argumentationshilfen. Ackermann sagt, Ziel sei es, dass gut informierte Kunden auf Berater treffe, "der mit klaren und fundierten Argumenten überzeugt".
Ein zentrales Element soll zudem eine digitale Informationsplattform sein. Derzeit fänden Verbraucher weder über Suchmaschinen noch über KI-Tools einen vollständigen Überblick über die Vorteile der Pauschalreise. Die Initiative will diese Lücke schließen.
Mitgliederbasis wächst weiter
Zu den Gründungsmitgliedern zählen Schauinsland-Reisen, Sunny Cars, Schmetterling, TSS und AER. Inzwischen haben sich unter anderem Alpha Reisebüros inklusive Holiday Land, Hanse Merkur, Eurowings Holidays und Center Parcs angeschlossen. Die großen Veranstalter TUI, Dertour und Alltours gehören bislang nicht dazu.
Rieckmann verweist auf laufende Gespräche und betont, dass eine Initiative dieser Größe nur funktioniere, wenn möglichst viele Akteure aktiv mitwirken.
Eine Umbenennung der Pauschalreise steht nach Rieckmanns Überzeugung nicht zur Debatte. Der Begriff sei etabliert und positiv belegt. Ziel der Initiative sei es, die Pauschalreise zeitgemäß zu positionieren und ihre Vorteile deutlich herauszuarbeiten.
Christian Schmicke