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29. September 2022 | 17:07 Uhr
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Warum einem Reisebüro das Jammern gegen den Strich geht

Viele Probleme im Reisevertrieb seien hausgemacht, sagt Uwe Vanselow, der in Kürze sein fünftes Reisebüro in Schleswig-Holstein eröffnet. Das fange beim Personalmangel an und höre bei unflexibler Beratung am Counter auf, findet der Touristiker. Wie der Unternehmer seinen Expansionskurs in der Krise durchzieht, erzählt er Counter vor9.

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Reisebüroinhaber Uwe Vanselow mit seinem Verkaufsteam in Flensburg

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Das Unternehmen Reisebüros Vanselow sei organisch und langsam gewachsen, von einem auf fünf Standorte innerhalb von 20 Jahren, erzählt der Norddeutsche. Neben der Unabhängigkeit von Marken, Ketten oder Kooperationen gibt es für ihn weitere wichtige Bausteine seines Erfolgs.

"Wir haben permanent Zuwachs bei den Kunden, weil bei uns jeder spontan reinkommen kann und beraten wird – ohne Gebühr", sagt der Counter-Profi. Für andere mag es mit reiner Termin-Beratung und einer Servicegebühr funktionieren, bei ihm werde es diese Einschränkung nicht geben. Das schätzten übrigens auch seine Kunden aus Dänemark, die seit Jahren im Flensburger Büro Stammkunden seien.

Beratung ohne Termin und Gebühr
Auch die Öffnungszeiten der drei Filialen in den Einkaufszentren Citti-Park fänden großen Anklang; von Montag bis Samstag wird in Flensburg, Kiel und Lübeck von 9 bis 20 Uhr am Counter beraten. "Wenn die anderen Büros in der Region schon im Feierabend oder Wochenende sind, machen wir unser Geschäft", sagt er. Zeitliche Begrenzung und eine Gebühr seien unattraktiv, da dürfe sich der Vertrieb nicht wundern, wenn Kunden im Internet buchten.

Die langen Öffnungszeiten forderten Einsatz, aber das Personal und die Familie zögen da an einem Strang, sagt Vanselow. In dem Familienbetrieb arbeitet Sohn Henrik mit, der Jurist ist und die Leitung in Lübeck innehat. Seine Frau Iris sitzt in Kiel und Vater Vanselow in Flensburg.

Viele Probleme der Branche hausgemacht
Für die neue Agentur in Schleswig ab November habe er glücklicherweise schon eine spannende Kandidatin für die Büroleitung, mit 30 Jahren Erfahrung. Sie habe während der Corona-Pandemie die Branche gewechselt und wolle nun zurück in die Touristik. "Die Dame hat sich bei uns beworben", sagt der Chef.

Glücklicherweise sei ihm in der Corona-Krise das Personal nicht weggelaufen, er behandele seine Leute fair und bezahle über Tarif – während der Kurzarbeit habe er die Gehälter aufgestockt.

Nur so könne man als Reisebüro bestehen, glaubt Vanselow. Er sagt, viele Probleme seien hausgemacht und ihm gehe das Gejammere gegen den Strich – erst Corona, jetzt Energie und Personalmangel. Vielleicht sei es eine norddeutsche Art, einfach immer das Beste daraus zu machen. "Wenn man permanent Krisenstimmung verbreitet, dann ist irgendwann auch Krise", ist Vanselow überzeugt, "aber bei uns ist alles gut!"

Sabine Schreiber-Berger

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