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9. Juli 2020 | 07:00 Uhr
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WWF und Wikinger Reisen bringen Ratgeber gegen Plastikmüll

Der Ratgeber gibt Tipps für die Auswahl der Unterkunft, erklärt, was in den Koffer gehört, um Einweg- und Mikroplastik zu vermeiden und beschreibt, wie Urlauber vor Ort helfen können, die Plastikflut zu stoppen.

Plastikmüll

Das Thema Plastikmüll bleibt eines der drängendsten Probleme weltweit

Die Coronakrise stellt derzeit in der öffentlichen Aufmerksamkeit alles in den Schatten, doch das Problem ist riesig: 310 Millionen Tonnen Plastikmüll werden jedes Jahr weltweit erzeugt. Sie werden deponiert, verbrannt, im besten Fall recycelt. Aber oft genug auch gelangen sie in die Umwelt. Dort verschmutzen sie Strände, Flüsse und Meere und schaden Mensch und Tier. In Gewässern und an den Stränden des Mittelmeerraumes zum Beispiel steigt in den Sommermonaten die Plastikflut durch Tourismus um 30 Prozent und wird dort zu einer gravierenden Bedrohung für die Tier- und Pflanzenwelt.

Zugleich erwarten die 200 Millionen Touristen, die bislang jährlich in einem der Mittelmeerländer ihren Urlaub verbringen, eine gesunde, saubere Umgebung. Doch die Realität sieht oft genug anders aus: Plastikmüll am Strand und im Wasser, beim Schwimmen, beim Sonnenbaden und beim Spazierengehen. Schon jetzt beziffert der WWF den finanziellen Schaden, den allein die Tourismusindustrie in den Mittelmeerländern durch Plastikverschmutzung erleidet, auf 268 Millionen Euro pro Jahr.

Studie bildet die Grundlage

Eine umfassende Problemanalyse mit Fallbeispielen aus Mittelmeerzielen sowie Lösungsansätzen für Hotels und Veranstalter finanzierte Wikinger Reisen mit der Ende vergangenen Jahres fertiggestellten WWF-Studie "Stoppt die Plastikflut", die Strategien aufzeigen will, wie es der Touristik gelingen kann, Plastikmüll zu vermeiden, wo immer er entsteht. "Umweltschutz beginnt schon beim Koffer- oder Rucksackpacken. Wiederverwertbare Artikel sind besser als Wegwerfartikel“, sagt Christian Schröder, im Unternehmen für Qualitäts- und Nachhaltigkeitsmanagement zuständig. Dieser Hinweis stehe bereits seit Anfang der 1990er in einem Flyer für Wikinger-Gäste. Der neue Ratgeber will nun konkrete Tipps geben – vom Abfall-Check bis zum Mikroplastik-freien Sonnenschutz.

Trinkflaschen, Lunchbox, Reisebesteck und Einkaufstasche einpacken

Die Information über zertifizierte Hotels, Abfallsituation und Trinkwasserqualität am Urlaubsort gehöre zur Vorbereitung, heißt es in der Broschüre. Teilweise sei das Wasser besser als gedacht – in den aktuell gefragten Nahzielen sowieso – und mache den Kauf von Einwegflaschen unnötig. Ansonsten böten Hotels zunehmend Abfüllstationen an. Trinkflaschen gehören daher ins Gepäck, dazu Thermobecher, Lunchbox, Reisebesteck und Einkaufstaschen.

Shampoo und Co. in nachfüllbaren Verpackungen mitnehmen

Wer Proviant für unterwegs in Mehrwegbehältnissen einpacke, reduziere schon bei der Anreise seinen Plastikmüll, heißt es weiter. Vor Ort sollten sich Urlauber nach den Abfallkonzepten ihrer Hotels und Ferienwohnungen erkundigen und diese unterstützen. Shampoo und Co. reisten in nachfüllbaren Flaschen und Tiegeln mit, so würden Kleinpackungen im Badezimmer überflüssig. Bei Sonnenschutz sollten Urlauber auf Mikroplastik-freie Produkte umsteigen – alles andere sei ungesund und belastet das Ökosystem, so der Ratgeber.

Einweggeschirr- und -behälter meiden

Am Buffet und in Restaurants empfiehlt der Ratgeber, grundsätzlich Einweggeschirr und behälter zu meiden. „Entspannen, entdecken, genießen, sich bewegen – jeder sucht in seinem Urlaub etwas anderes. Aber Müll sucht niemand. Deshalb ist der gemeinsame Kampf gegen die Plastikflut so wichtig“, unterstreichen der WWF Deutschland und Wikinger Reisen.

Hier geht es zum Touristen-Ratgeber

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