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25. Oktober 2021 | 17:11 Uhr
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Estland ist ein Land der Unesco-Weltwunder

Das kleine nordische Land sammelt reihenweise Auszeichnungen von der Unesco. Nicht nur das Zentrum von Tallinn erhielt den begehrten Status eines Welterbes. Auch Traditionen der Bewohner der Insel Kihnu oder die Gesänge des Seto-Volkes wurden von der UN-Organisation als Welterbe ausgezeichnet.

Estland Tartu Rathaus Foto Visit Estonia Riina Varol

Tartu ist nicht nur europäische Kulturhauptstadt 2024, sondern auch Literaturstadt der Unesco

Die Altstadt von Tallinn ist sicher das bekannteste Welterbe Estlands. Ihre Ursprünge reichen bis in das 13. Jahrhundert zurück, als die missionierenden Ritter des Deutschen Ordens hier eine Burg errichteten. Bald danach entwickelte sich Tallinn zu einem Zentrum der Hanse. Vom damaligen Wohlstand der Stadt zeugen die prächtigen Kirchen und Kaufmannshäuser, die Verwüstungen durch Feuer und Krieg überstanden haben. Heute ist das historische Zentrum Tallinns Weltkulturerbe.

Die Insel Kihnu vor der Westküste Estlands ist ebenfalls als Welterbe anerkannt. Nicht wegen ihrer schönen Landschaft, sondern für den traditionellen Lebensstil der rund 600 Insulaner, den sie bis heute lebendig halten und pflegen. Mit Webstühlen und heimischer Wolle zum Beispiel weben und stricken Frauen knallbunte Handschuhe, Strümpfe, Röcke und Blusen. Oder die Hochzeitszeremonie, die auf Kihnu drei Tage dauert und vorchristliche Wurzeln hat.

Tartu, die europäische Kulturhauptstadt 2024, bekam von der Unesco den Titel „Internationale Literaturstadt" verliehen. Eine der Initiativen ist das Pilotprojekt Bus-Poesie in den Stadtbussen von Tartu. Der sogenannte Struve-Bogen des gleichnamigen Astronomen und die Sternwarte von Tartu haben es ebenfalls in die Welterbeliste geschafft. F.G.W. Struve hat Anfang des 19. Jahrhunderts an der Universität Tartu geforscht und zur Vermessung der Welt beigetragen.

Die Gesangstradition des Seto-Volkes hat die Unesco ebenfalls als Welterbe ausgezeichnet. Für die Setos ist Singen ein alltäglicher Brauch, um Gedanken und Gefühle auszudrücken, um Erinnerungen zu bewahren und an zukünftige Generationen weiterzugeben. Eine andere Tradition der Esten hat es ebenfalls auf die Welterbeliste geschafft: die Rauchsaunen von Võrumaa. Es gibt keinen Schornstein und der Rauch des brennenden Holzes zirkuliert im Raum. Zu den alten Bräuchen gehört auch die Kunst, Saunabüschel herzustellen.

Im Unesco-Programm „Mensch und Biosphäre" ist das Gebiet der westestnischen Inseln gelandet. Dabei geht es um das Leben im Einklang mit der Natur, die hier von Wald, Meer und dem Kosmos geprägt ist. Vor 455 Millionen Jahren entstand auf Hiiumaa der Meteoritenkrater von Kärdla mit einem Durchmesser von vier Kilometern.

Mehr über das nordische Land erfahren Sie mit unserer Themenwoche Estland auf Reise vor9 und Counter vor9: News, Hintergrund und Tipps für die Beratung im Reisebüro.

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