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1. Oktober 2019 | 07:00 Uhr
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Vielen Spanien-Hotels droht nach Cook-Pleite die Schließung

500 Hotels müssten am 7. Oktober sofort schließen, weil sie dann von den Kundengeldabsicherern vorläufig kein Geld mehr erhalten, warnt der Chef des spanischen Hotelverbands, Juan Molas. Die Regierung müsse Maßnahmen ergreifen, um drohende Hotelpleiten und Ausfälle im Flugverkehr abzufedern.

Sentido Buganvilla Fuerteventura

Das Sentido Buganvilla Fuerteventura ist eine von 63 Anlagen in Spanien unter Thomas-Cook-Labels 

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Der  7. Oktober markiert deshalb einen Stichtag, weil Großbritannien bis zum 6. Oktober alle Cook-Gäste in die Heimat zurückbefördern will. Aber auch aus Deutschland dürfte der weitaus überwiegende Teil der Kundschaft, die vor der Thomas-Cook-Pleite angereist ist, bis dahin abgereist sein. Kundengeldabsicherer Zurich Insurance hat zunächst nur schnelle Zahlungen für die Unterbringung bereits angereister Gäste angekündigt.

Nach Angaben der Zeitung "El Pais“ firmierten in Spanien 63 Hotels mit 2.500 Mitarbeitern unter den Thomas-Cook-Brands. Molas erklärte gegenüber der spanischen Tageszeitung, unter den 500 Anlagen, die akut von der Schließung bedroht seien, befänden sich 100, die ausschließlich über die Cook-Veranstalter verkauft worden seien. Bei den übrigen Hotels habe sich der Cook-Anteil zwischen 30 und 70 Prozent bewegt.

Nach ersten Schätzungen steht Thomas Cook bei spanischen Dienstleistern mit rund 200 Millionen Euro in der Kreide. Rund 60 Prozent davon entfallen auf die Hotellerie, der Rest auf Transferanbieter, also die Zielgebietsagenturen, sowie Mietwagenanbieter und andere Dienstleister. Molas schätzt allerdings, dass die Außenstände des Konzerns unter seinen 15.000 Mitgliedern die derzeit angegebenen Summen noch deutlich übersteigen.

Kein Geld in den vergangenen drei Monaten

Der Hotelverband appellierte daher an die Regierung, Entlastungen bei der Zahlung der Sozialbeitrage für die Mitarbeiter zu schaffen und die Zahlungsfrist für Steuern zu verlängern. Im Oktober rechneten die Hoteliers für die Monate Juli, August und September ab, so Molas. Alle Rechnungen für diesen Zeitraum seien von Thomas Cook unbezahlt geblieben.  

Zudem sollten Airlines mit Hilfe von Vergünstigungen dazu animiert werden, durch die Cook-Pleite entstandene Engpässe um Luftverkehr auszugleichen. Gerade für die kanarischen Inseln sei dies existenziell, betonte der Hotel-Cheflobbyist. Den dort beginne gerade die Hauptreisezeit.

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