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9. November 2020 | 15:19 Uhr
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Lufthansa treibt touristische Plattform „Ocean“ voran

Spätestens bis Ende 2021 werde die neu gegründete Konzern-Airline mit eigener Zulassung operieren, so der Plan von Lufthansa-Chef Carsten Spohr (Foto). Neben der touristischen Langstrecke soll sie wohl auch die Mittelstrecke bedienen.

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Lufthansa-Chef Carsten Spohr setzt auf die neue touristische Plattform "Ocean"

Aktuell werden die touristischen Strecken der Lufthansa von der Hauptmarke selbst, Lufthansa City Line, und Brussels Airlines geflogen, während die Mittelstrecken durch Eurowings bedient werden. Dieses Geflecht soll durch die Bündelung unter einem einheitlichen Luftverkehrsbetreiberzeugnis (AOC) vereinfacht werden.

In diesem Winter lasse die Lufthansa Group zunächst drei Maschinen touristische Langstrecken von Frankfurt aus fliegen, meldet das Fachportal "Airliners" unter Berufung auf Lufthansa-CEO Spohr. Alle Langstreckenmaschinen würden von Tochter Brussels unter der Marke Eurowings geflogen. Im kommenden Sommer sollen laut Spohr sieben Maschinen auf touristischen Strecken unterwegs sein. Dabei sei noch nicht entschieden, ob alle sieben Flugzeuge in Frankfurt starten sollen. Das hänge von der Nachfrage und den Wünschen der Touristikpartnern ab, so der LH-Chef.

Konzernführung unter Druck

Gleichzeitig denke man weiter darüber nach, "Ocean" auch mit Mittelstrecken-Maschinen auszustatten, berichtet "Airliners“. Konkret gehe es um acht Flugzeuge, die heute für die österreichische Eurowings Europe im Einsatz seien. Geplant sei, touristische Ziele rund um das Mittelmehr anzufliegen von den beiden Lufthansa-Hubs Frankfurt und München aus zu bedienen. Eine abschließende Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.

Im Konzern gärt es unterdessen weiter. Arbeitnehmervertreter werfen Lufthansa "Tarifflucht auf Steuerkosten" vor, weil die neuen "Ocean"-Jobs weder bei den Flugbegleitern noch bei den Piloten unter den bestehenden Lufthansa-Konzerntarifvertrag fallen. Lufthansa beteuert dagegen, man werde auch ohne Tarifvertrag Mitarbeiter zu "wettbewerbsfähigen Tarifbedingungen" einstellen.

Zugleich wächst, wie gemeldet, der Druck des Bundes und des Großaktionärs Heinz Herrmann Thiele auf Konzernchef Carsten Spohr, angesichts desolater Auslastungszahlen und milliardenschwerer Verluste schneller und entschlossener auf die Kostenbremse zu treten. Sonst könnte das Unternehmen im nächsten Jahr erneut Finanzspritzen benötigen, die seine spätere Wettbewerbsfähigkeit durch hohe Zinsen weiter bedrohen.

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