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12. Februar 2020 | 07:00 Uhr
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Max-Grounding kostet TUI über eine halbe Milliarde

Laut CEO Fritz Joussen (Foto) kostete der Ausfall der Maschinen den Konzern bereits im vergangenen Jahr 300 Millionen Euro, in diesem Jahr dürften es weitere 350 Millionen sein. Derzeit werde über Entschädigungszahlungen durch Boeing verhandelt.

Joussen Fritz

Laut TUI-Chef Joussen "brummt" derzeit das Geschäft

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Operativ werde TUI in diesem Jahr bis zu 55 Flugzeuge ersetzen, sagte Joussen bei der Hauptversammlung des Konzerns vor Aktionären. Er rechne im laufenden Geschäftsjahr nicht mehr mit einem Einsatz der bestellten Maschinen, so der TUI-Chef. "Wir fliegen unseren Flugplan und streichen keine Flüge. Das ist anders bei Linienfluggesellschaften, die ihren Flugplan anpassen und ausdünnen können. Bei uns sind Flug, Hotel und Kreuzfahrt Teil eines touristischen Produktes. Das bedeutet auch, dass es für uns kurzfristig wenig Handlungsalternativen gibt", erklärte er.

TUI rechne für dieses Jahr mit einer Kompensation von Boeing, so Joussen. Über deren erwartete Höhe äußerte er sich nicht. Die Verhandlungen dazu würden "von den Teams, gerade auch in Anbetracht der inzwischen sehr hohen Beträge, mit großer Sorgfalt geführt", sagte der CEO. Es werde wohl auf einen Mix aus Erstattungen, Rabatte für zukünftige Lieferungen und Kreditlinien hinauslaufen.

Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember stieg der saisontypische operative Verlust bei TUI im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 77 Prozent auf rund 147 Millionen Euro. Davon machten die Mehrkosten für Ersatzflugzeuge laut Joussen rund 45 Millionen Euro aus. Für den Nettoverlust ergab sich im ersten Quartal hingegen ein Rückgang von 106 auf 78 Millionen Euro. Darin floss unter anderem der Verkauf von Berge & Meer und Boomerang Reisen zum 1. Oktober für rund 100 Millionen Euro ein. Der TUI-Konzernumsatz stieg in den ersten drei Monaten des Geschäftsjahres gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 6,8 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro.  

Für das Geschäftsjahr insgesamt rechnet Joussen mit einem Umsatzplus im „hohen einstelligen Prozentbereich“. Vor den Aktionären sagte er: "Die operative Entwicklung und insbesondere die Buchungen in diesem Jahr zeigen, dass unser Geschäft nach der Insolvenz von Thomas Cook – wie man so schön sagt – brummt. Alleine bei den wichtigen Sommerbuchungen wachsen wir derzeit mit 14 Prozent." Der abgelaufene Januar sei „der mit Abstand beste Buchungsmonat der Firmengeschichte“ gewesen.

Beim Ergebnis, gemessen am bereinigten operativen Ebit erwartet der Konzernchef einen Gewinn zwischen von 850 Millionen und 1,05 Milliarden Euro. Im Vorjahr waren es 893 Millionen Euro. 

Christian Schmicke

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