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28. Mai 2021 | 13:31 Uhr
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Reisebüros kritisieren Veranstalter bei Auto- und Bahnreisen

In der Pandemie haben die Reiseveranstalter ihre Angebote für Auto- und Bahnreisen kräftig ausgeweitet. 62 Prozent der Reisebüros schätzen ihr Angebot aber immer noch als schwach ein, wie eine Umfrage für Counter vor9 zeigt.

Juist

Bei Angeboten im Inland, hier Juist, haben die Veranstalter noch Luft nach oben

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38 Prozent der rund 200 Teilnehmer an der Umfrage aus dem Vertrieb sind der Meinung, das Angebot der Veranstalter für den Urlaub mit Eigenanreise sei nicht attraktiv genug. 42 Prozent erklären, die Veranstalter seien in dieser Sparte nicht breit genug aufgestellt. Insgesamt schätzen lediglich 38 Prozent der befragten Reiseprofis die Veranstalterofferten als gut oder sehr gut ein.

Häufigste Kritikpunkte sind mangelnde Flexibilität der Veranstalter, wenn es um Buchungen in gefragten Zeiträumen geht, sowie zu hohe Preise und schlechtere Stornierungs- und Umbuchungsbedingungen im Vergleich zur Online-Konkurrenz. Das spiegelt sich auch in zahlreichen Kommentaren der Vertriebsexperten wider. "Oft sind die Raten und/oder Stornobedingungen beim Hotel selbst oder Booking besser", schreibt ein Umfrageteilnehmer. Außerdem seien dort "oft noch Zimmer zu bekommen, auch wenn die beim Veranstalter schon ausgebucht sind". Antworten auf Anfragen nach vermeintlich ausgebuchten Unterkünften dauerten bei den Veranstaltern "viel, viel zu lange". Die Kunden erwarteten gerade im Nahbereich sofortige Rückmeldungen – "und wenn sie beim Hotel anrufen, dann haben sie ihre Antwort..."

Kleinteiligkeit sorgt für Probleme

Die Enttäuschung über mangelnde Flexibilität der Handelsherren kommt in zahlreichen Beiträgen der Reiseprofis zum Ausdruck. "Hier ist besseres Verhandlungsgeschick gefragt nicht nur Einstellen von Bettendatenbankpreisen", moniert ein Reisebüroinhaber. Diese Kritik stellt gerade die auf große Volumina ausgerichteten Veranstalter freilich vor ein Dilemma. Schließlich war es über viele Jahre gerade die arbeitsintensive Kleinteiligkeit des Geschäfts in Deutschland und den Nachbarländern, die sie davor zurückschrecken ließ. Nun, so scheint es, haben sie in den Augen vieler Reisebüros den Anschluss verloren.

Das mache sich auch dadurch bemerkbar, dass es den Veranstalterangeboten an Individualität fehle. "Gerade die kleinen Schmuckstückchen fehlen oft", lautet ein bedauernder Kommentar. Ein anderer weist auf große regionale Unterschiede in der Angebotsqualität hin. "Manche Regionen und Städte sind sehr gut vertreten, andere Regionen sucht man vergeblich. Die noch nicht so bekannten Klassiker fehlen oft. Bei den Städtereisen nerven die Bettendatenbanken“, erklärt ein Vertriebsprofi.

Andere Reisebüros machen ihr Inlandsgeschäft längst selbst mit den Unterkunftsanbietern. "Die Hotels sind kooperativ bei Anfragen für Objekte die über Veranstalter nicht buchbar sind", merkt ein Kommentar dazu an. Oft genug fühlen sich die Reisebüros aber bei Auto- und Bahnreisen als Lückenbüßer. Die Aussage: "Nur zur 'Sauregurkenzeit' freuen sich Vermieter über unsere Buchungen, leider aber nicht zu attraktiven Saisonzeiten, fasst diese Erfahrung zusammen.

Christian Schmicke

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