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15. Januar 2020 | 13:42 Uhr
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Reiseveranstalter rufen weltweiten Klimanotstand aus

In einer gemeinsamen Erklärung verpflichten sich 15 Reiseveranstalter aus verschiedenen Ländern, ihre CO2-Emissionen bis 2030 um 55 Prozent unter das Niveau von 2017 zu senken. Die Initiative „Tourism Declares“ will die Branche wachrütteln und sucht weitere Mitglieder.

CO2

Die Urheber der Initiative wollen ihren CO2-Ausstoß bis 2030 um 55 Prozent reduzieren

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Zu den Initiatoren zählen bekanntere Namen wie Intrepid Travel, aber auch Nischenanbieter, die hierzulande bislang weitgehend unbekannt sind. Aus Deutschland ist der 2016 gegründete Fernreiseanbieter Fairaway mit von der Partie. Der Geschäftsleiter von Fairaway Travel, Dirk Radke, sieht die Branche insgesamt noch weit von der effektiven Verfolgung von Klimaschutzzielen entfernt.

"Eine Kundin meinte letztens, dass die Reduzierung und Kompensation der CO2-Emissionen bei Reiseveranstaltern schon zum Standard-Repertoire gehöre", berichtet er. "So sehr, wie ich mir das wünsche, ist dies aber leider nicht der Fall", so Radke. Die Tourismusindustrie sei für acht Prozent der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.

Aber auch andere Aspekte der Nachhaltigkeit dürften nicht in Vergessenheit geraten, sagt der Veranstalterchef: "Nachhaltigkeit meint nicht nur das Klima und die CO2-Emissionen. Uns ist wichtig, dass auch die lokale Bevölkerung vom Tourismus profitiert und Reiseziele lebenswerte Orte bleiben." 

„Kein symbolischer Akt“

Der Ausruf des Klimanotstandes dürfe kein symbolischer Akt bleiben, erklärt Radke. Deshalb fordere das neue Bündnis konkrete Schritte von den Unterzeichnenden. Binnen zwölf Monaten müssen sie einen "Klimanotfallplan" erstellen und ihn veröffentlichen. Die selbst gesteckten Ziele müssten jährlich daraufhin überprüft werden, in welchem Ausmaß transparente und messbare Reduzierungen der gesamten CO2-Emissionen pro Kunde erzielt würden. Und last, but not least  sollten die Mitglieder auch politisch aktiv werden.

Als Fernreiseanbieter trage Fairaway Travel eine besondere Verantwortung, weiß Radke. Denn die Reiseziele seien nicht ohne einen Fernflug erreichbar. Rund 2.300 Tonnen CO2-Emissionen habe der Reiseveranstalter 2019 für seine Reisenden bereits kompensiert. Zudem seien mehr als 85 Prozent des Umsatzes in die lokale Wirtschaft der Reiseländer geflossen. Man arbeite weiter daran, die eigene Bilanz zu verbessern. Eine der Maßnahmen: Von diesem Jahr an will Fairaway auch europäische Destinationen anbieten, die mit dem Zug erreichbar sind.

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