Touristik-Erwartungen rutschen in den Keller
Die deutsche Tourismuswirtschaft geht laut einer Sonderauswertung der DIHK-Konjunkturumfrage Herbst 2022 mit Zukunftsängsten in die kommenden Monate. Zwar sei das Sommergeschäft in weiten Teilen der Branche gut gewesen, doch die Erwartungen seien pessimistisch.
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iStock/Bet Noire
Die Erwartungen der Touristik an die nähere Zukunft sind pessimistisch
Die größten Zukunftssorgen bestehen der Umfrage zufolge in der Gastronomie und im Beherbergungsgewerbe. Die Erwartungen für das kommende Jahr rutschen hier auf Tiefstwerte und liegen teilweise sogar unter denen zu Beginn der Corona-Pandemie. So gehen beispielsweise im Gastgewerbe zwei Drittel der Betriebe von einer Verschlechterung ihrer Geschäfte aus.
Die Stimmung ist in diesem Bereich damit deutlich trüber als in der Wirtschaft insgesamt: Über alle Branchen hinweg erwartet laut aktueller DIHK-Konjunkturumfrage derzeit rund die Hälfte der Unternehmen, dass sich ihre Geschäfte in den nächsten zwölf Monaten verschlechtern werden.
Risiken: Ressourcenpreise, Personalnot und Arbeitskosten
Die größten Sorgen bereiten den Unternehmen die Energie- und Rohstoffpreise, der Personalmangel und die Arbeitskosten. Aber auch in der Inlandsnachfrage sieht eine wachsende Zahl von Betrieben ein steigendes Risiko. Das gilt insbesondere für die Messe-, Ausstellungs- und Kongressveranstalter, von denen mittlerweile über 60 Prozent die Inlandsnachfrage als Gefahr für das eigene Unternehmen bewerten.
Bei nahezu jedem zweiten Betrieb wird das Geld knapp
Sorge bereitet vielen Betrieben auch die eigene Finanzlage. Knapp 50 Prozent der Unternehmen der Tourismusbranche beschreiben ihre Finanzierungssituation als problematisch. Immerhin jeder zehnte Betrieb im Beherbergungsgewerbe sieht sich sogar von Insolvenz bedroht.
An der DIHK-Konjunkturumfrage Herbst 2022 haben sich rund 24.000 Unternehmen beteiligt, davon knapp 2.000 aus dem Gastgewerbe. Der mehrwöchige Befragungszeitraum erstreckte sich vom 26. September bis zum 14. Oktober 2022.