TUI baut in Deutschland beim Veranstalter 450 Stellen ab
Jeder zehnte der insgesamt rund 4.300 Jobs sollen in den nächsten zwei bis zweieinhalb Jahren wegfallen, kündigt TUI-Deutschland-Chef Marek Andryszak (Foto) an. Als Hauptgrund nennt der Konzern die Entwicklung des Veranstaltergeschäfts, die eine schnelle Standardisierung und Automatisierung von Prozessen erforderlich mache.
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Der Stellenabbau solle sozialverträglich erfolgen, sagte Marek Andryszak bei einer kurzfristig anberaumten Telefonkonferenz. So werde TUI den Mitarbeitern Angebote zum freiwilligen Ausstieg machen, zudem sollen Instrumente wie Altersteilzeit und Frühverrentung zum Einsatz kommen. Betriebsbedingte Kündigungen sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Die Geschäftsführung hatte die Mitarbeiter am Donnerstag über ihre Pläne unterrichtet, der Betriebsrat sei zuvor bereits informiert worden.
Alle Abteilungen und Hierarchieebenen betroffen
Noch könne er nicht sagen, wie viele Jobs in einzelnen Abteilungen wegfallen, räumte Andryszak ein. Dies werde sich erst aus den Analysen der nächsten Wochen und Monate ergeben. Klar sei aber, dass grundsätzlich kein Bereich und keine Hierarchieebene von den Maßnahmen ausgeschlossen sei. Zu einem möglichen Stellenabbau an anderen TUI-Standorten, wie zum Beispiel in Großbritannien, wollte sich Andryszak nicht konkret äußern. Klar sei aber, dass die Entwicklung in allen Märkten in dieselbe Richtung gehe, deutete er an.
Kein kurzfristiger Sparplan
Der beschlossene Stellenabbau sei keine Maßnahme, die sich aus kurzfristigen aktuellen Entwicklungen wie der Nachfrageschwäche in diesem Jahr oder den Problemen mit den gegroundeten Boeing 737 Max ergebe, betonte Andryszak. Es handele sich um die Folge grundlegender Herausforderungen im Veranstaltergeschäft, die eine intensivere Nutzung digitaler, automatisierter Prozesse erforderten.
Mit dem nun vorgestellten Maßnahmenpaket reiht sich der Marktführer in die allgemeine Entwicklung unter den touristischen Konzernen ein. Konkurrent DER Touristik hatte bereits im vergangenen Jahr ebenfalls den Abbau jeder zehnten Stelle angekündigt. Auch bei Thomas Cook läuft seit Jahren ein Personalabbau
Christian Schmicke