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6. März 2022 | 21:47 Uhr
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TUI schreibt wegen russischer Beteiligung an Reisebüros

Man habe von Vertriebspartnern vernommen, dass Kunden wegen der Beteiligung des russischen Oligarchen Alexej Mordaschov an dem Touristikkonzern Buchungen hinterfragten, heißt es in einem Chefrundschreiben. Doch die Sanktionen der EU hätten "keine Auswirkungen" auf TUI sowie deren Reisen oder Gäste. Auch die Liquidität sei gesichert.

TUI Hauptverwaltung

TUI versucht Vertriebspartner im Hinblick auf den russischen Großaktionär zu beruhigen

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Dass sich TUI-Deutschland-CEO Stefan Baumert und Vertriebschef Hubert Kluske per Chefrundschreiben an die Reisebüros zu dem Thema äußern, zeigt, dass die Situation aus dem Blickwinkel des Konzerns heikel ist. Denn durch den mittlerweile von der EU sanktionierten Großaktionär droht dem Konzern mindestens ein Imageschaden.

Dem russischen Unternehmer Mordaschov, der 34 Prozent der TUI-Anteile hält, wird von der EU-Kommission vorgeworfen, er profitiere von seinen Verbindungen zu russischen Entscheidungsträgern. Als Chef des Unternehmens Severgroup, das unter anderem Anteile an der Bank Rossiya, hält, verfestige er seit der Annexion der Krim über deren Zweigstellen auf der Krim und in Sevastopol deren Eingliederung in die Russische Föderation.

Außerdem halte die Severgroup große Anteile an der Nationalen Mediengruppe, die ihrerseits Fernsehsender kontrolliere, die aktiv die Politik der russischen Regierung zur Destabilisierung der Ukraine unterstützten, heißt es im EU-Amtsblatt weiter. Deshalb wurden Mordaschovs Vermögenswerte in der EU, zu denen die TUI-Beteiligung gehört, eingefroren.

Russen verlassen den TUI-Aufsichtsrat

Mordaschov war am Mittwoch nach den Sanktionen aus dem Aufsichtsrat von TUI zurückgetreten. Am Donnerstag folgte mit Vladimir Lukin ein weiterer Russe, der zudem erklärte, seine Arbeit für Mordaschovs Severgroup beendet zu haben.

In ihrem Schreiben beteuern Baumert und Kluske, die EU-Sanktionen beträfen Mordaschov als Person, nicht aber TUI. Insofern habe "dieser Schritt keine Auswirkungen auf die TUI, unsere Reisen und für unsere Gäste". Auch auf die Liquidität, die Anfang Februar auf 3,3 Milliarden Euro beziffert worden war, hätten die Sanktionen keinen Einfluss.

Beide TUI-Manager drücken zudem ihre Betroffenheit über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine aus. Sie verweisen in dem Schreiben an den Vertrieb auf eine Hilfsaktion, die von der TUI Care Foundation mit dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen Unicef vereinbart worden sei. Im Rahmen dieser Aktion unterstütze man Unicef bei der Hilfe vor Ort. Für jeden Euro, den die TUI-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter spendeten, werde das Unternehmen einen weiteren Euro drauflegen.

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