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24. November 2023 | 18:41 Uhr
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Wie Virtual und Augmented Reality die Reisewelt verändern

Virtuelle Erlebnisse werden vor und während der Reise immer wichtiger, sagt Professor Armin Brysch von der Hochschule Kempten. Sie ergänzen in Zukunft die bekannten Reiseerlebnisse, können sie aber in manchen Fällen auch ersetzen.

VR-Brille

Virtual Reality kann Reiseerlebnisse ergänzen oder auch ersetzen

Virtuelle Abenteuer in Freizeitparks oder Beethoven als Gästeführer seien heute schon Realität, sagt Brysch im Reise vor9 Podcast. Mit Hilfe von Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR), also virtueller und erweiterter Realität, ließen sich heute bereits historische Gebäude und Persönlichkeiten, die in der realen Welt nicht mehr existieren, zu neuem Leben erwecken.

Vor allem im musealen Bereich böten die virtuellen Welten sehr gute Perspektiven, so der Tourismus-Professor. So könne VR mit Hilfe einer Brille in naturkundlichen Museen etwa ein Walskelett komplettieren oder Saurier zum Leben erwecken. Das menschliche Gehirn neige dazu, bei einer gut gemachten VR-Simulation die reale Welt schnell zu vergessen. Daher könne die virtuelle Erweiterung Erlebnisse vor Ort spannender machen.

VR statt Reise?

In manchen Fällen könnten virtuelle Erlebnisse die physische Reise auch ersetzen, glaubt Brysch – etwa wenn es um sehr sensible Ökosysteme gehe, die besser nicht betreten werden sollten. Auch für Menschen mit Handicap biete die Technologie zusätzliche Möglichkeiten, ohne den betreffenden Menschen Strapazen aufzubürden. "Wir können auf diese Weise die Teilhabe vergrößern oder Schutzfunktionen ausweiten", sagt er.

Auch der CO2-Footprint lasse sich durch VR reduzieren, ist der Wissenschaftler überzeugt. Um etwa eine Kunstausstellung in Rom zu erleben, müssten Interessierte künftig nicht zwingend eine Flugreise antreten, zumal sich die Qualität der virtuellen Simulationen weiter verbessern werde – nicht zuletzt durch den Einsatz künstlicher Intelligenz. "Reisen wird auch in Zukunft immer noch die klassischen Erfolgsfaktoren beinhalten", sagt Brysch. Doch beispielsweise die Wahrnehmung von Sehenswürdigkeiten werde sich verändern. Aktuell werde der Umsatz der VR-Industrie im B2C-Bereich auf rund 25 Milliarden Euro geschätzt. Binnen fünf Jahren werde sich dieser Wert verdoppeln.

Christian Schmicke

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