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7. April 2023 | 07:00 Uhr
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"Die Leute sind neugierig auf das Grüne Reisebüro"

Der Schweizer Andreas Kindlimann (Foto) ist der Mann am Counter des ersten Grünen Reisebüros der LCC Reisebüro AG. Freiburg sei genau das richtige Pflaster für den Flagship Store der neuen Marke, auch die Lage im Dreiländereck ziehe den richtigen Mix an Kunden an. "Die ersten waren übrigens Schweizer", lacht er.

Kindlimann Andreas Expi Foto Sebastian Gabsch

Andreas Kindlimann kann sich in Zukunft viele Filialen des Grünen Reisebüros bundesweit vorstellen

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Kindlimann hat einen vielseitigen Werdegang vorzuweisen, denn den Start ins Berufsleben hat er im Journalismus hingelegt. Beim Lokalradio Bern hat der 55-Jährige den Job von der Pike auf gelernt, danach ging es zum Militärdienst und im Anschluss ist er "irgendwie bei Ltur gelandet". Das Ganze sollte nur ein Zwischenstopp sein, doch daraus wurden 30 Jahre. Ähnlich wie der Beginn als Touristiker, habe ihn auch ein Zufall sowie sein gutes Netzwerk zur LCC Reisebüro AG und deren Projekt Grünes Reisebüro gebracht.

Fokus auf kleine Veranstalter
Im Vertrieb will sich Kindlimann auf nachhaltige Spezialisten konzentrieren. "Es gibt so viele kleine Unternehmer, die da am Ball sind", sagt er. "Zum Teil sind auch in Zielgebieten Einzelpersonen dabei, hier geht es auch ohne Riesenkonzern." Beim besseren Überblick über die Anbieter helfen Zusammenschlüsse, die für einen hohen Standard stehen – wie das Forum anders Reisen mit seinen 120 Veranstaltern. "Dort sind wir gerade Mitglied geworden, als erstes und bisher einziges Reisebüro", sagt der Touristiker.

Gute Lage in der Altstadt
Die Lage des Grünen Reisebüros sei ideal, weil zentral in der Altstadt gelegen. Auch der Außenauftritt im grünen Look mache die Fußgänger neugierig, viele schauten sich erst die Schaufenster an und suchten dann das Gespräch. "Die Leute in Freiburg sind extrem interessiert an dem Thema nachhaltiges Reisen, da kommt auch Publikum aus dem Dreiländereck und Basel“, sagt er. In den ersten fünf Wochen seien zudem Kunden in jedem Alter bei ihm gewesen, lediglich die Familien fehlen bisher. "Das kann auch am kleineren Budget liegen", vermutet er. Die aktuellen Preissteigerungen hätten eher wenig Auswirkung auf sein Geschäft, denn die Klientel "Billig will ich" komme nicht ins Grüne Reisebüro. Das könne er absehen, die buchten woanders.

Bedarfsermittlung neu aufziehen
Wenn es dann zur Beratung und der Bedarfsermittlung komme, dauere das länger als üblich, so Kindlimann. Man müsse neben den Basics, wie Ziel und Reiseart, erstmal abklopfen, was die Kunden unter klimafreundlichem Urlaub verstehen. "Für den einen ist es die Wahl des Transportmittels, für den anderen bedeutet das trotzdem Fernreise, aber dafür länger und mit Fokus auf Unterstützung der Menschen vor Ort", erzählt der Schweizer. "Da muss man die genaue Bedarfsermittlung neu denken und aufziehen."

Hälfte der Kunden bucht Nahziele
Generell legten die Reisenden Wert darauf, dass sich jemand um sie kümmert. Die Funktion des Expis als Wegweiser durch den Dschungel an Informationen habe mit Corona noch zugenommen, findet Kindlimann. Dennoch kämen recht gut informierte Leute zu ihm, die sich lange mit den Themen, wie CO2-Fußbadruck, beschäftigt haben. Überrascht hat ihn, dass in den ersten Wochen viele Nahziele gebucht werden. "Aktuell teilt sich das auf in 50 Prozent Fernreisen und 50 Prozent Deutschland und Umgebung", sagt er. Kreuzfahrten finden bisher so gut wie gar nicht statt, was sich noch ändern soll. Jedoch habe die Branche bei seiner Klientel ein Imageproblem.

"Bei all den ernsten Themen, soll die Beratung und das Reisen weiter Spaß machen, bei uns gibt es keinen erhobenen Zeigefinger", erzählt der Counter-Profi. Da Kindlimann aktuell eine One-Man-Show ist und selbst auch für das Marketing des Grünen Reisebüros zuständig ist, sucht er Mitarbeiter. Da dürften es gerne auch Quereinsteiger sein, so wie er selbst mal einer war.

Sabine Schreiber-Berger

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