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7. November 2023 | 14:00 Uhr
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Trotz Einigung weiteres Tauziehen um 49-Euro-Ticket

Bund und Länder haben am Montag einige Schritte zur weiteren Finanzierung des Deutschlandtickets geklärt. Unter anderem sollen nicht ausgegebene Mittel aus 2023 im kommenden Jahr verwendet werden können, um etwaige Mehrkosten zu decken. Ob das Ticket teurer wird, bleibt weiter unklar.

Bahn regionalbahn Symbol Neun Euro Ticket Foto iStock Hartmut kosig

Das Deutschlandticket bleibt erhalten; die Frage ist nur, zu welchem Preis

2024 wollen sich Bund und Länder "rechtzeitig" über die weitere Finanzierung des Deutschlandtickets verständigen. Dies solle "einschließlich eines Mechanismus zur Fortschreibung des Ticketpreises, der auch eine Erhöhung beinhalten kann", geschehen, hieß es in einer Vereinbarung zwischen Bundeskanzler Olaf Scholz und den Ministerpräsidenten der Länder nach ihrem Treffen am Montag in Berlin.

Das Deutschlandticket für den gesamten deutschen Nahverkehr war im Mai zu einem Preis von 49 Euro pro Monat eingeführt worden. Mittlerweile hat es sich elf Millionen Mal verkauft. Bund und Länder unterstrichen nun die Zusage, auch im kommenden Jahr jeweils 1,5 Milliarden Euro für das Ticket zur Verfügung zu stellen. Das Geld soll zum Ausgleich von Einnahmeausfällen bei Bus- und Bahnbetreibern verwendet werden.

Frage der Mehrkosten weiter offen

Welche Mehrkosten tatsächlich anfallen, lässt sich indes noch nicht beziffern. Bund und Länder streben deshalb eine exaktere Abrechnung für 2023 und 2024 an, die für beide Jahre von den Ländern gemacht werden soll, wenn abschließende Daten vorliegen. Der Verband der Verkehrsunternehmen beziffert die Verluste für die Branche für dieses Jahr auf 2,3 Milliarden Euro. Für das Jahr 2024 kalkuliert der Verband mit 4,1 Milliarden Euro. Bei sechs Milliarden Euro Zuschüssen für 2023 und 2024 dürfte sich damit eine Lücke von 400 Millionen Euro ergeben.

Über die Preise für das Ticket ab Mai 2024 herrscht also weiterhin keine Klarheit. Das bringt nachvollziehbarerweise den Verbraucherschutz auf den Plan. "Das Gezerre um die Finanzierung des Deutschlandtickets geht in die nächste Runde", kritisiert die Chefin des Verbraucherzentrale Bundesverbandes, Ramona Pop. Bund und Länder hätten es versäumt, Verbraucher Planungssicherheit zu geben. 49 Euro seien für viele Menschen bereits die Schmerzgrenze, so Pop weiter. Eine Anhebung des Preises gefährde die Akzeptanz des Deutschlandtickets. Wer den Umstieg auf den öffentlichen Nahverkehr wolle, müsse dafür sorgen, dass er bezahlbar sei.

Christian Schmicke

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