TUI baut Hotelportfolio auch mit Cooks Sentido weiter aus
Die Insolvenz von Thomas Cook schade dem Geschäft nicht. „Die Pauschalreise ist nach wie vor die sicherste Reiseform“, sagt Marek Andryszak, CEO von TUI Deutschland (Foto). Der Marktführer fährt mit seiner Strategie, der Eröffnung eigener Hotels, unbeirrt weiter und hat schon Sentido-Häuser des insolventen Wettbewerbers unter Vertrag.
„Ein Wettbewerber hat den Wettbewerb nicht mehr geschafft“, so das Resümee von Andryszak, der einen großen Unterschied zwischen TUI und Thomas Cook sieht. „Thomas Cook war in den letzten fünf Jahren sehr krank und war am Ende nicht mehr zu heilen“, so der TUI-Manager. Im Gegensatz dazu sei „TUI in den letzten fünf Jahren extrem gesund geworden“.
Pauschalreisen weiter gefragt
"Wir sind ganz anders aufgestellt", so Andryszak. Umsatz und Gewinne sprudelten bei TUI vor allem deshalb, weil der Marktführer sein Geschäftsmodell verändert habe und nur noch 30 Prozent des Ergebnisses aus dem Veranstaltergeschäft stamme. „Auf TUI ist Verlass“, so die Botschaft aus Hannover.
Wie andere Veranstalter auch wird TUI nicht müde, zu betonen, dass die Pauschalreise auch nach der Cook-Pleite gefragt sei. Dies zeige auch die Reaktion vieler Kunden auf das Angebot, ihren ungewissen Urlaub bei TUI ohne Stornorisiko neu zubuchen. Die Vorteile lägen auf der Hand. Der Kunde kaufe ein Rund-um-Sorglos-Paket und in einer Krise könnten die Urlauber auf Unterstützung zählen.
TUI will Cook-Hotels und -Gäste gewinnen
TUI will eine halbe Million Cook-Kunden für sich gewinnen. In den Zielgebieten werde mit vielen Häusern verhandelt. Eine ganze Reihe von Sentido-Hotels und anderen Cook-Hotelmarken werden demnächst bei TUI in den Systemen auftauchen. Allerdings nicht unter den bisherigen Marken.
Unabhängig vom Ausscheiden des Wettbewerbers äußert sich Andryszak optimistisch zum Geschäftsverlauf. Die Buchungen für den ablaufenden Sommer lägen leicht über dem Rekord des vergangenen Jahres und auch der Winter sei gut angelaufen. Trotz der sich eintrübenden Wirtschaft sieht Andryszak keinerlei Zurückhaltung der Deutschen beim Reisen.
Aus Best Family wird TUI Kids Club
“Der Name ist neu, der Inhalt bleit der gleiche“, sagt Stefan Baumert, Touristik-Geschäftsführer von TUI Deutschland, über den neuen TUI Kids Club. So heißen künftig die Best-Family-Hotels für überwiegend deutsches Publikum mit All-inclusive-Service, Kinderbetreuung und Angeboten für Teenager. Hier gibt es fünf neue Anlagen auf den Kanaren, in der Türkei, Deutschland und Österreich.
Auf Wachstum ist auch TUI Blue getrimmt, von denen 80 Häuser in Deutschland buchbar sind. Darin gehen im Sommer die Marken Sensimar und Family Life auf, dem internationalen Familienkonzept. Neben dem Markenwechsel gibt es auch elf neue TUI-Blue-Hotels, darunter in Vietnam am feinsandigen Strand in Tam Tien und auf Sansibar.
Mehr Flüge und neue Hotels in Griechenland
Ein Schwerpunkt legt TUI im Sommer auf Griechenland. In Hellas betreibt TUI 49 eigene Hotels und dabei soll es nicht bleiben. Allein im nächsten Jahr eröffnet TUI sechs Ferienanlagen. Dazu zählt auch der Robinson-Club auf Kreta. Das Flugprogramm von TUIfly wurde auf 144 Verbindungen pro Woche ausgeweitet und startet drei Wochen früher als sonst bereits Anfang April.
Das Geschäft mit Ausflügen beflügelt ebenfalls den TUI-Umsatz. Seit Anfang des Jahres hat der Konzern 2,3 Millionen Touren und Aktivitäten verkauft. Das Portfolio wächst wöchentlich um rund 800 buchbare Erlebnisse weltweit. Insgesamt sind jetzt mehr 150.000 Exkursionen im System.